Victorinus, S. (35)

[696] 35S. Victorinus, Presb. M. (5. Sept. al. 12. Mai, 2. Nov.). Was die Legende von diesem hl. Priester und Martyrer erzählt, ist im Wesentlichen in dem Artikel S. Maro2 (s. d.) enthalten. Die Boll. nennen ihn Priester, während Ado, Usuardus, Baronius ihm die bischöfliche Würde beilegen. Ob diese ihn wirklich, wie die Boll. behaupten, mit dem angeblichen Bruder des hl. Bischofes Severinus2 von Septempeda verwechseln, wagen wir nicht zu bestimmen. Die Acten der hhl. Maro und Genossen kennen freilich nur einen Priester d. N. Als Ort seines Martyriums werden die Schwefelquellen der alten Sabinerstadt Contiglione (prope Cutilias) bezeichnet. Drei Tage lang litt er die schreckliche Qual der Einathmung der Schwefeldämpfe (er war köpflings über denselben aufgehängt), bis er starb. Von jetzt an vermischt sich die Legende dieses hl. Martyrers mit der des heil. Victorinus von Amiternum, wo er in der Kathedrale bis zur Verlegung des bischöflichen Sitzes nach Rieti geruht haben soll. Von hier übertrug ihn Kaiser Otto I. nach Magdeburg; der Erzbischof Albert II. von Sternberg schenkte einen Theil der heil. Reste nach Prag und Leitomischl. Daß auch Metz Reliquien dieses Heiligen zu besitzen glaubte, ist (IV. 257.) schon gesagt. Bei der großen Zahl der hl. Martyrer d. N. ist eine Verwechslung leicht möglich.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 696.
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