Vigor, S.

[702] S. Vigor, Ep. (1. al. 2., 3., 5. Nov., 21. März). Dieser hl. Bischof von Bayeux (Bajocae) im nördlichen Frankreich, dessen Name auch ins Mart. Rom. eingetragen ist, nach Gall. chr. der siebente in der Reihenfolge, war in der Landschaft Artois von reichen Eltern geboren. Zum Jünglinge herangewachsen, verließ er mit seinem Freunde Theodemir sein Heimatland und kam in die Gegend von Bayeux. Seine Eltern, welche ihn dem hl. Vedastus übergeben hatten, wollten nämlich mit Gewalt verhindern, daß er ins Kloster trete. Zunächst arbeitete der Heilige an der Ausrottung des Heidenthums zu Roduerum. Gott segnete sein Bemühen. Ein von ihm getauftes und bald hernach gestorbenes Kind erweckte er wieder zum Leben. Er heilte Blinde, Stumme und Kranke jeder Art, und tödtete eine Schlange, welche das Volk lange Zeit in Schrecken gesetzt hatte. Nach dem Tode des damaligen Bischofs von Bayeux, den man für den hl. Contestus hält, wurde er zu dessen Nachfolger erwählt. Das Proprium von Bayeux, außer Arnold Wion die einzige Quelle, aus welcher seine Geschichte theilweise entnommen werden kann, setzt hinzu, daß er auf dem nahe gelegenen Hügel Phaunus ein Götzenbild zerbrochen und an dessen Stelle eine Kirche erbaut habe, wonach der Hügel den Namen mons Chrismatis, Berg der Salbung erhielt. Ebenso schreibt man ihm die Gründung des Klosters Cerare (Cerisi, zu, welches die Normannen wieder zerstörten. Er starb wahrscheinlich vor der Mitte des 6. Jahrh. (um d. J. 530) und wurde auf dem Berge der Salbung begraben. Sein Nachfolger war Leucadius, der im J. 538 das dritte Concilium von Orleans unterschrieb. Sein Fest wird dermalen zu Bayeux am 5., zu Coutances und Arras am 3. Nov. begangen. Am 21. März wurde ehedem seine Translation nach Centula (St. Rignier) gefeiert (III. 257). Die Kirche seines Namens bei Bayeux ist dermalen Pfarrkirche. Bei Ranbeck (IV. 263) findet er sich als Bischof abgebildet; auf seinen Befehl zieht der bei ihm befindliche Theodemir den Drachen mit umwundener Stola in's Meer. (Guerin.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 702.
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