Wirnto, B.

[819] B. Wirnto, Abb. (10. März). Dieser Selige, der auch Birato, Beratho, Werato, Werint und Wirundus genannt wird48, war der zweite Abt des Benedictinerklosters Formbach (Vormbach) in Niederbayern, gestiftet im J. 1094. Er führt auf seinem Porträte den Titel »selig«, und ist mit dem Heiligenscheine geziert. Sein wunderreiches, in beständiger Abtödtung und Selbstverläugnung hingebrachtes Leben ist von Gerhoh von Reichersberg verfaßt, und von Oez (Thes. I. 3, 399–422) herausgegeben worden. Sein Geburtsort und Geburtsjahr und unbekannt; ebenso seine Eltern und Herkunft. Im Kloster St. Blasien im Schwarzwalde erzogen, nahm er daselbst Ordenskleid. Von da zog er mit seinem Lehrer Hartmann in das Kloster Gottweih (gestiftet im J. 1092), um daselbst das Ordensleben einzuführen. Nicht lange hernach mußte er zu Garsten (im Traunkreis) dasselbe Amt übernehmen, als im J. 1108 die Mönche von Formbach sich den frommen und eifrigen Mann als Abt erbaten. Als solcher verwendete er auf die klösterliche Zucht und auf Hebung der Wissenschaften, und auf seine eigene Heiligung alle nur mögliche Sorgfalt. Seine Seele brannte von Seeleneifer und Nächstenliebe. Dafür übergoß ihn der liebe Gott mit seiner Gnade und seinem Segen und machte ihn zum Lieblinge des Volkes und der Fürsten. Als sein Sterbestündlein nahte, und seine Mitbrüder deßhalb in große Trauer verfielen, tröstete er sie mit den Worten: »Brüder, lasset ab von eurer Trauer, und weinet nicht um mich hinfälligen Staub, sondern bittet vielmehr den Schöpfer, daß Er mir gnädig sei.« Er starb am 10. März des J. 1027 und stand wie im Leben, so nach dem Tode im Rufe eines Wunderthäters.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 819.
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