Wolfgangus (4)

[830] 4Wolfgangus ab Asch. 18. Febr.) Der fromme Diener Gottes, Wolfgang von Asch, war ein großer Verehrer des heil. Jünglings Aloysius. Im J. 1617 befiel ihn nemlich als Student zu München ein schweres Augenleiden, so daß er blind zu werden fürchtete. Da bestrich er eines Tags mit großem Vertrauen seine kranken Augen einige Male mit dem Oele, das vor dem Altare des hl. Aloysius brannte, und erlangte sein früheres Gesicht wieder. Auch sonst, z. B. auf seiner ersten Romreise im J. 1622, erfuhr er dessen wunderbaren Schutz. Er hatte nämlich einen Ueberfall von Räubern zu bestehen, und entging durch einen früher nie gesehenen Priester, der die Unmenschen fragte: »Seid ihr Christen?« ihren mörderischen Händen; es war, wie er glaubte, sein Schutzengel gewesen. Nach seiner Heimkehr empfing er die Priesterweihe und ein Kanonikat bei St. Martin in Landshut. Eine besonders schwere Zeit für den frommen Priester war die Gefangenschaft, welche er als Geisel der Stadt Landshut für die von Gustav Adolph im Jahre 1632 auferlegte schwere Brandschatzung mit mehreren Andern zu Augsburg zu bestehen hatte. Er gelobte, wenn er dieselbe glücklich überstehen würde, eine neue Pilgerfahrt nach Rom. Sogleich nach seiner Freilassung, welche jedoch erst nach 2 Jahren und 9 Monaten erfolgte, trat er dieselbe an. Auch diese Reise diente für ihn zur Befestigung in seiner frommen, der Welt gänzlich abgestorbenen Lebensweise. Er kam glücklich zurück, erkrankte aber bald darauf an einem schweren unheilbaren Leiden. Nun betete er nicht mehr um Genesung, sondern um die volle Gleichförmigkeit mit dem göttlichen Willen. Während der letzten acht Tage seines Lebens war das heil. Sacrament seine einzige Nahrung. Er starb in der Liebe Jesu, des Bräutigams seiner Seele, am 18. Febr. des J. 1641, wie es bei Jocham heißt (II. 426), in München. Sein Grab befindet sich in der St. Michaelskirche unterhalb dem Altare des heiligen Namens Jesus. Nach Cramer (Frisingia S. S. 356) wurde er dahin von Landshut übertragen.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 830.
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