Artaxerxes [1]

[272] Artaxerxes, auf den Keilinschriften Artakhsathra, d.h. der ruhmvoll Herrschende, Name mehrerer persisch. Könige. A. I., Makrocheir, Langhand zubenannt, regierte 40 Jahre, von 465 v. Chr. bis 425, im Ganzen milde und klug, aber fast beständig mit Empörern oder mit den Griechen im Kampfe, an welche er die meisten Inseln und Küstenstädte verlor. A. II., wegen seines guten Gedächtnisses Mnemon genannt, von 405 bis 362 v. Chr., überwand seinen Bruder Cyrus, konnte durch die Uneinigkeit der Griechen unterstützt den antalcidischen Frieden diktiren, verbrachte seine Zeit in Kämpfen mit Empörern,[272] im Serail (er hatte 115 Söhne von den Beischläferinen), erlebte, daß sein legitimer Sohn Darius, den er zum Nachfolger bestimmt hatte, wegen eines Weibes mit ihm zerfiel und sich zur Verschwörung verleiten ließ; Darius wurde getödtet, der andere legitime Sohn Ariaspes wurde durch Intriken zum Selbstmord getrieben, so daß der wilde Ochus allein übrig blieb; der Schmerz tödtete den greisen König. – A. III., Ochus, 362–339 vor Chr., räumte zuerst alle Verwandte aus dem Wege, schlug die Empörer in Aegypten und Vorderasien nieder, wüthete nach seiner Heimkehr durch Blutbefehle aus dem Serail und wurde endlich von den Eunuchen Bogoas vergiftet.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 272-273.
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