Bonaventura

[607] Bonaventura, eigentlich Johannes Fidanza, geb. 1221 zu Bagnarea im Kirchenstaate, kam in frühester Jugend in Verbindung mit St. Franz von Assisi und trat in seinem 22. Jahre in den Orden der Franziskaner. Er studirte hierauf in Paris und wurde 1253 Professor der Theologie, 1256 General seines Ordens, 1273 Cardinalbischof von Ostia. Er st. 1274 den 15. Juli auf dem Concil zu Lyon und wurde 1482 unter die Heiligen versetzt. Als Theolog war B. scharfsinniger Scholastiker und tiefer Mystiker, daher wurde er Doctor Seraphicus genannt u. als der 6. große latein. Kirchenlehrer anerkannt; seine Sanftmuth im Verein mit tüchtigem Verstande machte ihn zu einem glücklichen Vermittler in Streitigkeiten. Seine zahlreichen Werke erschienen 1596 zu Rom, 1751 zu Venedig; sein »Breviloquium« gab Dr. Hefele heraus, Tübingen 1845.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 607.
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