Cetaceen

[53] Cetaceen, Walthiere, Walfischarten, heißen die fischähnlichen im Wasser lebenden Säugethiere, welche deren letzte Ordnung bilden. Von den Fischen unterscheiden sie sich durch warmes Blut, durch Lungenathmung, die horizontal-stehende Schwanzfloße, das Gebären und Säugen lebendiger Jungen. Die Vorderfüße sind in Floßen umgewandelt, die hintern fehlen; sie haben eine Ohröffnung nach außen, doch ohne äußeres Ohr. Da sie der äußern Luft zum Athmen bedürfen, können sie nicht zu lange unter Wasser verweilen und kommen deßhalb bald wieder an die Oberfläche. Sie zerfallen in 2 Abtheilungen: a. Pflanzenfressende, mit Zähnen von platter Krone, Haaren als Schnurrbart, die Zitzen vorn an der Brust, leben besonders an den Küsten. Ihre Kopfbildung gab wohl Veranlassung zur Sage von den Meerjungfern, Sirenen etc. (Manati, Seemaid, Borkenthier). b. Eigentliche Wale, die von thierischer Nahrung leben; sie unterscheiden sich von den Vorigen besonders durch den merkwürdigen Spritzapparat, mittelst dessen sie das in den Mund gedrungene Wasser fontainenartig ausstoßen können; die Haut ist glatt und bedeckt eine Specklage, welche den Thran liefert. Die Zitzen in der Nähe des Afters (Delphin, Narwal, Kaschelot, Walfisch).

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 53.
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