Damiens

[273] Damiens (Damiäng), Robert François, geb. 1714 in Tieulloy bei Arras, offenbarte früh Verbrecheranlagen und erwarb sich den Beinamen »Robert der Teufel«, führte ein unstätes Leben und mußte 1756 wegen eines Diebstahles flüchten. Schon im Monat August desselben Jahres soll er in einem Städtlein bei Ypern seinen Entschluß, den König zu ermorden, angedeutet und sich auf den Rückweg nach Paris gemacht haben. In Versailles versetzte er am Abend des 5. Jan. 1757 Ludwig XV., der in die Kutsche steigen u. nach Trianon fahren wollte, einen Messerstich. Sofort ergriffen, wurde D. den ärgsten Qualen überliefert, weil man die Mitschuldigen herausbringen und wo möglich die Jesuiten als solche finden wollte. D. wußte nichts zu bekennen u. wurde am 28. März 1757 nach entsetzlichen Martern von 4 Pferden zerrissen, sein Prozeß sofort vom Advokaten Breton (Paris 1757, 4 vol.) veröffentlicht.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 273.
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