Dieffenbach [1]

[382] Dieffenbach, Joh. Friedr., einer der ausgezeichnetsten neueren Chirurgen, geb. 1792 zu Königsberg, studierte zuerst Theologie, machte als Freiwilliger 1813 bis 15 die Feldzüge gegen Frankreich mit. Zurückgekehrt studierte er Medicin, besonders Chirurgie, zuerst in Königsberg, 1820 in Bonn unter Walther; später in Berlin niedergelassen erwarb er sich als Operateur bald den ausgebreitetsten Ruf, ward 1830 dirigirender Wundarzt am Charité-Krankenhause, 1841 ordentlicher Professor u. Director der chirurgischen Klinik. Originell und unternehmend in seinem operativen Verfahren machte er sich besonders verdient um die plastische Chirurgie, künstliche Bildung von Nasen, Lippen, Wangen etc., ebenso durch seine operative Behandlung des Schielens, Stotterns, Sehnen- und Muskelschnitt. In Paris 1836, London, Wien und Petersburg 1843 ward ihm überall die ehrenvollste Aufnahme; st. 1847. Schriften: »Chirurgische Erfahrungen«, Berlin 1829–34; »Ueber die Durchschneidung der Sehnen und Muskeln«, Berlin 1841; »Die Heilung des Stotterns« 1841; »Die operative Chirurgie«, 2 Bde., Leipzig 1844–48, und mehrere kleinere Schriften.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 382.
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