Einsalzen [1]

[520] Einsalzen od. Einsäuern des Grünfutters, liefert ein vorzügliches, ebenso gesundes als nahrhaftes Futter für Mast- und Melkvieh, namentlich für die Uebergangsperiode von der grünen zur trockenen Fütterung u. umgekehrt; auch schlechter eingebrachtes Futter kann dadurch recht brauchbar gemacht werden. Wiesengras eignet sich weniger für diese Zubereitung, als andere grüne Futtermittel. Das E. im Größeren geschieht in eigens dazu hergerichteten Gruben, wohin es vom Thaue oder Regen feucht gebracht werden muß. Auf den Centner Klee, Wicken, Buchweizen etc. kommt 1 Pfd. Salz lagenweise, auf die unteren Schichten weniger, weil die Salzlacke sich nach unten zieht; man bedeckt u. beschwert die Masse mit einem Deckel, u. darüber kommt eine etwa 1' hohe Lage Spreu und später wohl auch Sand. Der Kubikfuß solchen Futters wiegt 40–50 Pfd., u. es dürfen einer Milchkuh täglich nicht über 8 Pfd. davon gefüttert werden und diese in 2 Portionen, um ihr nicht Durchfall zu machen. – Der Geruch des vergohrenen Futters ist scharf, oft widrig, namentlich wenn Kohl- und Rübenblätter eingesalzen worden sind, und in den ersten Tagen will das Vieh dasselbe nicht immer gern fressen, später aber mit desto größerem Appetite, selbst wenn es einen faulen Geruch hat. Am besten wird dieses Futter mit Häckerling von Stroh und Heu vermischt.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 520.
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