Emmeran, St. [2]

[552] Emmeran, St., die gefürstete Abtei zu Regensburg, wahrscheinlich erst 697 vom Herzog Theodo II. und dem hl. Bischof Rutpert von Salzburg gegründet, war mit dem Regensburger Episkopat verbunden, bis der hl. Wolfgang (gest. 994) Trennung und Vermögenstheilung anordnete. Letztere veranlaßte mehrhundertjährigen Zwist zwischen den Bischöfen und dem Stifte; dennoch gedieh St. E. u. zeichnete sich durch Wohlthätigkeit und wissenschaftliches Streben aus. Im 11. Jahrh. lebten darin 3 ausgezeichnete Mönche: ein Graf Arnold von Vohburg, dessen 2 Bücher über St. E. zu den besten bayer. Geschichtsquellen gehören, Othlo und Wilhelm, der spätere Abt von Hirschau; noch im 18. Jahrh. Abt Frobenius Forster, der die beste Ausgabe von Alcuins Werken lieferte, und Zirngibl. Bei der Aufhebung der seit dem Abt Karl (1292 bis 1305) gefürsteten Abtei gelangten aus ihr 912 Handschriften in die Münchener Hofbibliothek.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 552.
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