Föhn

[732] Föhn, wahrscheinlich vom lat. favonius, in der Schweiz und Oberschwaben der Name des Südwindes; er bricht gewöhnlich plötzlich als Sturm los, nachdem die braune Färbung der Spitzen des Hochgebirges sein Walten in den höhern Luftregionen oft einen ganzen Tag vorher angekündigt hat. Er bringt im Frühjahr Thauwetter und schmilzt den Schnee außerordentlich rasch; im Sommer ist er meist schädlich, indem er das Laub, namentlich der Obstbäume, versengt. Nervöse Personen empfinden einen Druck auf das Gehirn, ehe noch der F. weht; er beengt u. erregt Brechreiz u. die Thiere, besonders die Gemsen, macht er unruhig.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 732.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: