Io

[431] Io, in der griech. Mythe, welche in Argos ihre ursprüngliche Heimath hatte, die Tochter des Inachus, von Zeus geliebt und wegen der Eifersucht der Here in eine Kuh verwandelt. Here ließ sie durch den hundertäugigen Argus bewachen u. als dieser von Hermes getödtet war, über die Erde hin durch eine Bremse jagen (bis sie am Nil Ruhe fand und den Epaphus gebar, nach der späteren Mythe). Die I.-Mythe ist von den Späteren so ausgeschmückt worden, daß kaum mehr der Kern derselben zu erkennen ist; I. ist der Mond (Hörner schreibt man ihm ja noch zu) in seiner wechselnden Licht- und Schattengestalt, der über der Erde hinwandelt und sich immer von neuem verjüngt. Die Römer und späteren Griechen verwechseln die I. mit der Isis.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 431.
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