Katharina I.

[567] Katharina I., Kaiserin v. Rußland 1725–27, unbekannter Herkunft, war zuerst Dienstmagd im Hause des Propst Glück zu Marienburg in Livland, heirathete dann einen schwed. Dragoner, fiel 1702 als Gefangene an einen russ. Offizier, von dem sie an Generale, endlich an den Fürsten Menczikow überging, der sie Peter I. überließ. Sie trat als Katharina Alexiewna zur griech. Kirche über, wurde 1711 des Czaren Gemahlin, 1718 Kaiserin und 1724 zu Moskau gekrönt; sie gebar ihm 8 Kinder, von denen jedoch nur Anna und Elisabeth am Leben blieben. Auf Peter I. hatte sie vielen Einfluß, indem sie seine wilden Leidenschaften zu besänftigen verstand, schwebte aber gegen das Ende in großer Gefahr, weil er sie im Verdacht der Untreue hatte, als er zu ihrem Glücke den 28. Jan. 1725 st. Ihre Erhebung auf den Kaiserthron mit Umgehung von Peters Enkeln verdankte sie besonders dem Fürsten Menczikow und dem Erzbischof von Pleskow; ihre kurze Regierung war von wenig Bedeutung; sie st. den 17. Mai 1727 am allzu starken Genusse geistiger Getränke.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 567.
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