Petrefacten

[508] Petrefacten, aus dem Lat., Versteinerungen, Ueberreste von Pflanzen und Thieren, deren organische Masse mehr oder weniger von mineralischen Substanzen überkleidet, durchdrungen oder ersetzt ist, finden sich in jeder Tiefe, bis zu welcher man in geschichteten Bildungen niedergekommen und in jeder Höhe, bis zu der man hinangestiegen ist. In den untersten ältesten Schichten trifft man im Allgemeinen Reste von Thieren und Pflanzen, welche den niederen Klassen angehören, zumal Reste von Schal- u. Gliederthieren; je weiter man aus den ältern in die jüngeren Schichten fortrückt, treten vollkommener organisirte Wesen auf, bis sich endlich in den jüngsten Schichten Pflanzen der vollkommensten Ausbildung, Dikotyledonen, wie auch Thiere einer höheren Organisation, Vögel u. Säugethiere, vorfinden. – Weitaus die meisten dieser Versteinerungen gehören jetzt nicht mehr lebenden Thier- u. Pflanzengattungen an. – Die Wissenschaft von den P. nennt man P.-kunde oder Paläontologie (Quenstedt: Petrefactenkunde, Tüb. 1852).

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 508.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: