Romulus

[763] Romulus, nach der röm. Sage Sohn der albanischen Königstochter Rhea Silvia und des Kriegsgottes Mars, wurde mit seinem Zwillingsbruder Remus von seinem Oheime Amulius ausgesetzt, von einer Wölfin gesäugt und von dem Hirten Faustulus erzogen. Er und sein Bruder wurden die Anführer einer Schaar Hirtenjünglinge, erschlugen den Amulius u. erhielten von ihrem Großvater Numitor, dem rechtmäßigen König von Alba, den Platz geschenkt, wo sie die erste Anlage der Stadt Rom gründeten. R. tödtete seinen Bruder Remus, welcher der schwachen Stadtmauern spottete, raubte mit seinen zusammengelaufenen Colonisten sich Weib er aus der Nachbarschaft, besiegte die kleineren Städte und schloß mit den Sabinern einen Vergleich, in Folge dessen die Einwohnerzahl Roms sich durch Sabiner verdoppelte. Ihm schreibt man auch die Einrichtung der Stände zu; zuletzt wurde er unter Donner und Blitz in den Himmel als Gott Quirinus aufgenommen und von den Römern als solcher verehrt.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 763.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: