Sappe

[45] Sappe (sapp), frz., Laufgraben, der im Bereich des feindlichen Kartätschen- u. Musketenfeuers aufgeführt wird, gedeckt durch 3' hohe und 2' breite, mit Erde gefüllte Körbe, über welche die aus dem Graben gehobene Erde hinweggeworfen wird. Die unbedeckte oder einfache S. ist der gewöhnliche Laufgraben; bei der flüchtigen S. graben die Arbeiter sich hinter den leeren S.körben ein und füllen diese mit der ausgehobenen Erde, bei der ganzen oder völligen S. gehen die Arbeiter schrittweise vor, indem sie hinter dem [45] Rollkorbe (6' hoch. 4' breit, beweglich, mit Moos etc. gefüllt) einen 11/2 breiten und ebenso tiefen Graben ausheben und mit der Erde den bereitgehaltenen S.korb füllen, worauf der Rollkorb vorgeschoben, hinter ihm der Graben fortgesetzt u. ein 2. S.korb gefüllt wird etc.; die Lücke zwischen 2. S.körben wird durch S.bündel, 3' lange. 6–8'' dicke Faschinen ergänzt. Die bedeckte S. hat ein Dach aus Bohlen und Erde, die doppelte auf beiden Seiten Brustwehren. – Sappeurs (säppöhr) heißt die Mannschaft des Pionnierscorps, welche zum Schanzenbau und zur Herstellung der S.n verwendet wird.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 45-46.
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