Schiffsbaukunst

[77] Schiffsbaukunst. Das Schiff beginnt mit dem Kiel als Basis, auf welche die Rippen befestigt sind, die durch lange, schmale, aufgenagelte Balken (Bänder) an ihrer Stelle festgehalten werden; dann werden die Planken zwischen den Bändern eingenagelt, hierauf die Querbalken eingezogen, welche die Grundlage des aus Planken bestehenden Verdecks bilden. Bisher lag das Schiff auf der Werfte auf einer Unterlage von Balken und Klötzen (dem Stapel); diese wird weggeschlagen, so daß der Schiffsrumpf auf der hölzernen [77] schiefen Ebene in das Wasser hinabgleitet. Nun werden Masten, Steuerruder etc. angebracht und der innere Ausbau vollendet. Der Bau soll einestheils auf Schnelligkeit des Fahrzeugs berechnet sein, anderntheils auf die Erhaltung des Gleichgewichts. Das Metacentrum des Schiffes ist der Punkt, wo eine senkrechte Linie. welche durch die Mitte des Schiffes gedacht wird. die Oberfläche des Wassers durchschneidet; jedes Schiff hat 2 solcher Punkte, den des ganzen Schiffs sammt dem Takelwerk und den des eingetauchten Theiles oder des von ihm aus seiner Stelle verdrängten Wassers. Die Lage des Metacentrums wird durch die Bauart des Schiffes und die Vertheilung der Last bedingt.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 77-78.
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