Sigebert

[214] Sigebert, genannt von Gemblours, ein Benedictinermönch, der in der 2. Hälfte des 12. Jahrh. die Schule des Klosters St. Vincenz zu Metz in Flor brachte, später in der Abtei Gemblours bei Namur lebte, als Geschichtschreiber sehr berühmt, aber als Vertheidiger des deutschen Kaisers gegen den Papst so wie als Widersacher des Cölibates bei der Gegenpartei auch sehr verrufen wurde u. um 1113 st. Eine seiner Schriften steht im Index, manche liegen noch als Handschriften in Brüssel; sein Hauptwerk, eine Chronik, die als Fortsetzung des Eusebius gelten sollte, umfaßt die J. 381–1112 n. Chr., wurde von andern bis 1210 fortgeführt u. seit 1513 oft gedruckt; eine castrirte Ausgabe ist die von A. Miräus, Antwerpen 1608.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 214.
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