Stearin

[315] Stearin, stearinsaures Glycerinoxyd, macht den Hauptbestandtheil der sogen. [315] Talgarten aus und wird am leichtesten aus Hammelstalg gewonnen, wenn man diesen im Wasserbad schmilzt, mit der 8 bis 10fachen Menge Aether vermischt u. dann erkalten läßt, wo die Flüssigkeit gewöhnlich zu einem festen Brei von Krystallen erstarrt, der ausgepreßt und mit Aether gewaschen wird. Das S. bildet weiße, perlmutterglänzende, weiche, aber nicht fettig anzufühlende Blättchen, schmilzt bei 62° zu einer farblosen Flüssigkeit, welche beim Erkalten zu einer festen, nicht krystallinischen Masse erstarrt. Das S. findet in neuerer Zeit vielfältige Anwendung, namentlich zu Kerzen etc.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 315-316.
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