Vulkane

[649] Vulkane, feuerspeiende Berge, meist einzeln stehende Berge mit durchbohrtem Gipfel (Krater), oder auch mit Seitenspalten, woraus (gewöhnlich nach vorausgegangenen Erschütterungen) Flammen, Gase, Asche u. geschmolzene Substanzen (Lava) hervordringen. Sie bestehen meist aus Basalt, theilweise auch aus Porphyr, und sind nach der jetzt vorherrschenden Theorie durch unterirdische Glut im geschmolzenen Zustande emporgetrieben worden. Aus dem Krater führt ein Schlund in die Tiefe der Erde, der mit einer geschmolzenen Erdmasse zusammenhängen muß. Die gasförmigen Substanzen sind hauptsächlich Wasserdämpfe, deren gewaltiger Elasticität die Erschütterungen und das Ausstoßen der Lava zugeschrieben wird, sodann kohlensaures, Schwefel-, Schwefelarsenik-Gas etc. Die Lava (s. d.) fließt entweder schlackenartig aus oder wird schaumartig ausgestoßen; die Oberfläche derselben erkaltet bald, in starken Lavaströmen dauert aber unter der festen Rinde die Glut oft jahrelang fort; sie verwittert langsam und gibt dann sehr fruchtbare Erde. Nach ihrer Stellung werden die V. in Reihen- und Central-V. eingetheilt; nach ihrem Auswurfe in eigentliche V., Schlamm-V., Solfataren. Der höchste Krater ist der gegen 18000' hoch liegende des Cotopaxi; der furchtbarste ist der Cosingua in Centralamerika; man zählt über 200 thätige V. auf der Erde.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 649.
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