Schwefel

[145] Schwefel (sulphur), griech. Thion, ein einfacher Stoff, findet sich gediegen, in den S. metallen, in den schwefelsauren Salzen, besonders in dem schwefelsauren Kalk (Gyps), mit Wasserstoff verbunden als S.wasserstoff in den S.quellen etc. Den meisten S. liefert Sicilien, wo er durch Destillation von seinen erdigen Theilen gereinigt wird. An andern Orten wird er aus S.- und Kupferkies auf verschiedene Weise gewonnen. Seine Krystallform ist ein Rhombenoctaëder, sein specif. Gewicht 2,045. Der reinere S. ist der sublimirte S.; die S.blumen (flores sulphuris) werden aus dem Stangen-S., der durch Sublimation in eisernen Kesseln od. Retorten, deren eiserne Röhren in kühle trockene Kammern geleitet werden, gewonnen. Die S.milch (lac sulphuris) ist S. in kaustischen Alkalien gelöst und mit Salzsäure präcipitirt; die S.leber (hepar sulphuris), S. mit Alkalien zusammengeschmolzen. Der S. wird noch zu vielen chemischen, pharmaceutischen Präparaten und technischen Zwecken benutzt. Mit Sauerstoff bildet er 7 Verbindungen: S.säure (Monothion), dithionige Säure, Dithion-, Trithion-, Tetrathion-, Pentathionsäure. Bei verschiedenen S.verbindungen (S.salzen) heißt die Verbindung, welche als Säure auftritt: Sulphid, die als Basis: Sulphurat.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 145.
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