Schwefel

[162] Schwefel, der bekannte Mineralstoff, welcher theils in Verbindung mit Säuren und Metallen, theils auch gediegen, und zwar am häufigsten in Flötzgypsformationen, Glimmerschiefer, Kalkstein, Braunkohllagern, auch als Sublimat an den Kratern der Vulkane und Absatz heißer Quellen vorkommt. Ist der S. gereinigt, – welches durch erneuerte Sublimationen geschieht – so wird er in Schwefelkuchen, Schwefelbrode geformt oder in Stangen gegossen. Noch gereinigter sind die sogenannten Schwefelblumen oder sublimirter Stangenschwefel. Aus einer Mischung von einem Theile S. und zwei Theilen kohlensaurem Kali wird die Schwefelleber erzeugt, welche zu künstlichen Schwefelbädern gebraucht wird. – Glaubwürdigen Nachrichten zufolge ist mehrmals wirklicher S. aus der Atmosphäre herabgekommen, doch nennt man es auch fälschlicher Weise einen Schwefelregen, wenn nach einem heftigen Regen zur Zeit der Kieferblüthe die in der Nähe solcher Bäume zusammengelaufenen Tümpel von schwefelgelbem Blumenstaube bedeckt sind.

V.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 9. [o.O.] 1837, S. 162.
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