Metalle

[202] Metalle, einfache, unzerlegbare Naturkörper; undurchsichtig, glänzend, unauflösbar im Wasser, dehnbar. Man unterscheidet edle M., d. h. solche, die geschmolzen unverändert bleiben, und unedle, die beim Schmelzen ihr Ansehen verändern; theilt ferner die M. in harte oder solche, die eher glühen als schmelzen, und weiche, die eher schmelzen als glühen. Die Eintheilung in Ganze- und Halbmetalle hat man aufgegeben, dagegen 26 eigentliche Metalle und 13 Metalloide angenommen. Die eigentlichen Metalle sind: – Platin, Gold, Silber, Palladium, Rhodium, Iridium, Nickel, Osmium, Quecksilber, Titan, Cerer, Wolfram oder Scheel, Uran, Mangan, Kobalt, Eisen, Kupfer, Zinn, Blei, Tellur, Antimonium, Wismuth, Zink, Arsenik, Chromium und Molybdän. Zu den Metalloiden, oder solchen Metallen, welche sich durch Oxydation theils in Alkalien, theils in Erden verwandeln,[202] rechnet man: – Kalium oder Potassium, Natronium oder Sodium, Ammonium, Baryum, Strontium, Calcium, Talcium oder Magnium, Silicium, Zirconium, Yttrium oder Gadolinum, Glycynum oder Beryllium, Tantalum oder Columbium und Aluminium oder Argillium. – Unter allen Metallen sind nur Eisen, Nickel und Kobalt des Magnetismus fähig. Unter allen Naturkörpern sind die Metalle die schwersten; sie sind mindestens 6 Mal und manche bis 21 Mal schwerer als das Wasser, und nur einige Metalloide machen davon eine Ausnahme; unter sich selbst ist das Platin am schwersten, das Chromium am leichtesten. Ueber die Erzeugung der Metalle in der Erde ist man noch nicht im Klaren, nur so viel weiß man, daß ihre Bildung immer fort dauert, was man daraus ersieht, daß z. B. Holz oder andere Körper, die längere Zeit in Berggruben liegen, sich mit metallischen Stoffen überziehen. Daß sich ferner auch im Bereiche der Atmosphäre M. bilden, beweisen die Metallstoffe in Meteorsteinen, und daß endlich in Pflanzen und Thierkörpern M. vorkommen, ist bekannt, eben so wie, daß die M. entweder gediegen, d. h. ohne Beimischung, oder verlarvt, d. h. mit andern Metallen verbunden, oder vererzt, d. h. mit Schwefel oder andern M. vermischt, oder mit Sauerstoff verbunden, oder auch im Zustande der Salze vorkommen. Noch sei bemerkt, daß unter allen Metallen das Eisen der Quantität nach die Herrschaft behauptet und fast durch die ganze Natur verbreitet ist.

V.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 7. [o.O.] 1836, S. 202-203.
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