Wasser

[392] Wasser, in seinem natürlichen Zustande, ist ein dichter, durchsichtiger, aus Sauer- und Wasserstoffgas bestehender Körper, ohne Farbe, Geruch und Geschmack. Es zeigt sich stets in dreierlei Gestalt, fließend als Wasser, schwebend als Dunst und fest als Eis. Ganz reines W findet man in der ganzen Natur nicht, mehr oder weniger enthält es immer vegetabilische und öfter mineralische Beimischungen, welche sehr bald die Fäulniß hervorrufen. Trotz des ungeheueren Verbrauches scheint das W. sich auf der Erde nicht zu mindern; emporgehoben durch die Wärme, schlägt es sich nieder durch das eigene Gewicht (s. Dünste, Meer, Nebel, Regen). Je nach den charakteristischen Eigenschaften und empfangenen fremdartigen Bestandtheilen gibt es Mineralwässer (s. d.), Brunnen-, Fluß-, Sumpf-, MNeer- und Regenwasser. Zum Trinken ist das Brunnenwasser am geeignetsten, zum Kochen nimmt man aber am besten ein weiches, nur wenig mit mineralischen Theilen geschwängertes W.; hat das Brunnenwasser nicht diese Eigenschaften, so koche man lieber mit Fluß- oder stehendem W., denn deren faulige Pflanzentheile werden im Sieden theils durch das Schäumen sich absondern, theils bei beruhigtem Wallen im Grunde des Gefäßes einen Bodensatz bilden, während die mineralischen W. im Kochen ihre Salze und Säuren nur um so mehr auflösen und den Speisen mittheilen.

4.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 10. [o.O.] 1838, S. 392.
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