Waisenhäuser

[659] Waisenhäuser, griech. Orphanotrophäa, Anstalten zur Unterhaltung u. Erziehung armer elternloser Kinder, waren schon unter den röm. Kaisern nicht unbekannt, wurden hierauf von der Kirche, später auch von einzelnen Gemeinden und dem Staate errichtet, theilweise auch von Privaten gestiftet. Bei den größern Anstalten, in welchen 100–300 Kinder zusammen wohnend erzogen werden, ist durch die Erfahrung erwiesen, daß sie für die Ausbildung der Intelligenz der Kinder sehr viel leisten, für die physische u. sittliche Erziehung aber viel zu wünschen übrig lassen, indem sie eine gute häusliche Erziehung nicht ersetzen können.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 659.
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