Ukraine • Raimund Friedrich Kaindl: Ruthenische Märchen und Mythen aus der Bukowina In: Zeitschrift für Volkskunde 9 (1899) 401-420, Berlin: A. Asher & Co. • August von Löwis of Menar: Russische Volksmärchen Wien: Ludwig, 1910. • Oskar Dähnhardt: Naturgeschichtliche Märchen 7. Aufl. Leipzig/Berlin ...
Ulrich mit dem Bühel Unweit des Fichtelberges, an der böhmischen Grenze, lebte zu Kaiser Heinrich des Vierten Zeiten ein wackrer Kriegsmann, mit Namen Egger Genebald, auf seinem Lehn, das ihm für den welschen Heerszug zuteil ward, hatte im Dienst des Kaisers ...
Undank ist der Welt Lohn Es war einmal ein armer Bäckergeselle, der kam mit seinem Herrn in Streit, weil der Geselle immer die Semmeln und Fastenbrätzeln dem Herrn zu groß machte, und der Herr dieselben stets unchristlich klein haben wollte ...
Ungarn • G. Stier: Ungarische Sagen und Märchen Berlin: Ferdinand Dümmlers Buchhandlung, 1850. • Elisabet Sklarek: Ungarische Volksmärchen Leipzig: Dieterich 1901. • Elisabet Róna-Sklarek: Ungarische Volksmärchen. Neue Folge Leipzig: Dieterich 1909 • Oskar Dähnhardt: Naturgeschichtliche Märchen 7. Aufl. Leipzig/Berlin: 1925.
Vogel Holgott und Vogel Mosam In einen See strömten lustige Bäche, und er war voll Fische, und war gelegen in einsamer Gegend, dahin weder Menschen kamen noch Fischreiher und andere fischefressende Vögel vom Meere her. Diesen See entdeckte ein bejahrter ...
Vom Büblein, das sich nicht waschen wollte Es ist einmal ein Büblein gewesen, das wollte sich schon als ganz kleines Kind immer nicht waschen lassen, und als es größer wurde, so hat sich's vor dem Wasser über alle Maßen ...
Vom Hasen und dem Elefantenkönige »Es kamen einmal alle Geschlechter der Vögel zusammen, gemeinsam einen neuen König zu küren, denn ihr bisheriger König war gestorben, und sie waren bereits unter sich einig, den Aar zum Könige zu wählen. Schon sollte ...
Vom Hühnchen und Hähnchen Es war einmal ein Hühnchen und ein Hähnchen, die gingen miteinander auf den Nußberg und suchten sich Nüßchen. Das Hähnchen sprach zum Hühnchen: »Wenn du ein Nüßchen findest, iß es ja nicht allein, gib mir die ...
Vom Knaben, der das Hexen lernen wollte Es war einmal ein Knabe, der hatte vieles gehört von der Hexenkunst, wollte sie auch gern lernen. Wen er aber darum fragte, der sagte, daß er solche Kunst nicht kenne und nicht könne ...
Vom Räuberhauptmann Hans Kühstock. Ein armer Bauersmann hatte einen Sohn. Als dieser etwa fünfzehn Jahre alt war, schickte er ihn in die Stadt, da solle er sich einen Dienst suchen und ein Handwerk lernen. Der Junge ging seines Wegs daher ...
Vom Schwaben, der das Leberlein gefressen Als unser lieber Herr und Heiland noch auf Erden wandelte, von einer Stadt zur andern, das Evangelium predigte und viele Zeichen tat, kam zu ihm auf eine Zeit ein guter einfältiger Schwab, und fragte ...
Vom Stiefelputzer Hinkelbrühe. Ein Handwerksbursche konnte nirgendwo Arbeit finden, da ging er endlich in das Schloß und verdingte sich dem König als Stiefelputzer Der König frug ihn: ›Wie heißt du denn?‹ ›Ich heiße Vorgestern‹ sprach er. ›Das ist ein ...
Vom tapfern Schneiderlein Es war einmal ein Schneiderlein, das saß in einer Stadt, die hieß Romadia; das hatte auf eine Zeit, da es arbeitete, einen Apfel neben sich liegen, darauf setzten sich viele Fliegen, wie das Sommerszeiten so gewöhnlich, die ...
Vom Zornbraten Es war einmal ein Ritter, der hatte neben vielem Geld und Gut ein böses Weib, das wußte er nimmer zu bemeistern, und war schier auf Erden kein ärger Weib zu finden. Er aber war ehrenhaft und sanften Muts ...
Von dem Wolf und den Maushunden »Am Meeresgestade war eine Schar Wölfe, darunter war einer besonders blutdürstig, der wollte zu einer Zeit sich einen besondern Ruhm unter seinen Gesellen erwerben, und ging in ein Gebirge, wo viele und mancherlei Tiere ...
Von einem Einsiedel und drei Gaunern »Ein kluger Mann vollbringt durch Einsicht und überlegten Entschluß, was manchem stärkeren mißlingt!« sagte der weise Rabe, des Rabenkönigs Ratgeber, zu diesem letzteren. »Ich muß dabei jener Gauner gedenken, die mit ihrer List und ...
Von einem Hasen und einem Vogel »›Ich hatte einst‹, sprach der Rabe« – so erzählte der weise Ratgeber des Rabenköniges – »zu den aufhorchend um ihn versammelten Vögeln: ›einen guten Freund, auch einen Vogel; sein Name gehört nicht zur Sache. Derselbe ...
Von einem Pfarrer, der allzu kräftig predigte. Es war einmal ein Bauer, der war so dumm, daß er sein eignes Haus im Orte nur daran kannte, daß ein Kirschbaum vor der Thür stand. Jeden Morgen, wenn er aufs Feld zur ...
Von zwei Affen »Ein alter Affe lebte an einem fruchtbaren Ort, wo Bäume und Früchte, Wasser und Weiden im Überfluß vorhanden waren. Da er nur immer im Wohlleben war, so bekam er in seinem Alter die Raute, und war damit ...
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Anders als in seinen früheren, naturalistischen Stücken, widmet sich Schnitzler in seinem einsamen Weg dem sozialpsychologischen Problem menschlicher Kommunikation. Die Schicksale der Familie des Kunstprofessors Wegrat, des alten Malers Julian Fichtner und des sterbenskranken Dichters Stephan von Sala sind in Wien um 1900 tragisch miteinander verwoben und enden schließlich alle in der Einsamkeit.
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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.
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