Neukantianismus

[392] Neukantianismus heißt die philosophische Richtung der Gegenwart, die von der kantischen Philosophie ausgeht, diese aber nach allen Richtungen hin kritisch berichtigt und sachlich durch die Erfahrungswissenschaften ergänzt. Sie ist weniger eine Wiederherstellung der kantischen Philosophie, als Kantphilologie und eine philosophische Orientierung auf dem Boden der neueren Erkenntnistheorie (Liebmann, Lange usw.). Die Begründer des Neukantianismus sind O. Liebmann, (Kant und die Epigonen, Stuttgart 1866) und F. A. Lange (Geschichte des Materialismus 1866) gewesen. Zu den Neukantianern gehören H. Cohen[392] und seine Anhänger (C. Natorp, Stammler, Staudinger u. a). B. Erdmanns, H. Vaihinger, E. Arnolit, B. Reicke, A. Riehl, W. Windelband, Th. Lipps, E. König u. a.

Quelle:
Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907, S. 392-393.
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