cogito, ergo sum

[119] cogito, ergo sum (ich denke, also bin ich) lautet der Fundamentalsatz des Cartesius (1596-1660), durch den er die Philosophie auf die Selbstgewißheit des Denkens gegründet hat. Wie die Skeptiker Montaigne und Charron ging er vom vollständigen Zweifel an allem in der Jugend erlernten Wissen aus; doch gerade durch dieses »methodologische Zweifeln« suchte er den festen Ausgangspunkt für die Philosophie, indem er schloß, daß der Mensch, wenn er auch alles in Zweifel ziehe, doch eins, nämlich daß er zweifelt, also denkt, dabei nicht bezweifeln könne. – Genau würde nun folgen: Ich denke, also wird gedacht; Cartesius aber wandte den Gedanken von der Tatsache des Denkens sofort auf ein denkendes, unausgedehntes Ich hin, dem er die Existenz beweislos zuschrieb, während nur die Existenz des eigenen Denkens für das zweifelnde Subjekt nachgewiesen war. Übrigens findet sich Ähnliches schon bei Augustin(Soliloqu. 2, 1). Vgl. die interessante Novelle unter demselben Titel in G. v. Ompteda »Vom Tode« 1893.

Quelle:
Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907, S. 119.
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