organisch

[412] organisch im bildlichen Sinne heißt jedes Verhältnis einer Wechselwirkung, weil diese Wechselwirkung das Hauptmerkmal des Lebens (s. d.) ist, so spricht man bildlich auch von organischen Verhältnissen des Staates, der Schule, der Gesellschaft usw., ja sogar der Wissenschaften. Denn die Wissenschaften, z.B. Politik und Geschichte, Mathematik und Naturwissenschaft stehen in Wechselwirkung, und der »philosophische Kopf«, wie Schiller den wahrhaft wissenschaftlichen Menschen nennt, setzt sie stets in Wechselbeziehung. Schließlich kann man auch den Kosmos, wenn man ihn teleologisch betrachtet, einen Organismus nennen.

Quelle:
Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907, S. 412.
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