Gesellschaftliche Pflichten der jungen Dame in ihrer Häuslichkeit.

[90] »Er ist eine Kunst, das Aeußere der Häuslichkeit nach Maßgabe der Verhältnisse stets harmonisch einzurichten, und eine um so größere für das weibliche Wesen, je enger die Verhältnisse sind; denn dem Nützlichen muß das Anrecht gesichert werden, ehe der Schönheitssinn des Weibes, welcher ihm gewöhnlich natürlich ist, sich ergehen darf.«

Rousseau.


Sind diese bereits erwähnten gesellschaftlichen Pflichten im allgemeinen diejenigen, welche den Bildungsstand und richtigen Takt der jungen Dame kennzeichnen, so kann sie anderseits das Leben auch schon früh in die Lage versetzen, nicht bloß als Gast in der Gesellschaft, sondern als Wirtin im eigenen Hause gesellschaftliche Verantwortlichkeiten auf sich zu nehmen; es können dieselben während einer längeren Reise der Mutter von ihr verlangt werden, auch wenn der Tod der Mutter frühzeitig erfolgte, erwartet und fordert es oft der Vater von der erwachsenen Tochter, daß sie früh die Stelle der Hausfrau einnehme. –

Es gibt auch andere Lebensverhältnisse, in denen ein junges Mädchen im Hause einVerwandten oder einer ihr fremden Familie repräsentieren muß, und es wird ihr manche Befangenheit und Beschämung ersparen, wenn sie mit sicherem Blick und taktvollem Verständnis dieselben vollführt. Wo sie nicht selbst einzugreifen hat, da gibt es doch vielleicht anzuordnen, die Dienstboten zu überwachen, da gilt es, anderen etwas abzunehmen, kleine Dienste zu leisten und nichts zu versäumen, was den Sinn für das Schickliche bekundet.

Hat sie die Einrichtungen zu einer bevorstehenden Festlichkeit übernommen, müssen es zuerst die Einladungen dazu sein, welche sie ausschickt. Als Tochter des Hauses wird sie dieselben im Namen ihres Vaters zu schreiben haben, etwa mit seiner Unterschrift versehen, bequemer ist es noch,[90] gedruckte Einladungskarten bloß auszufüllen. Einladungen müssen sich, was die Zeit derselben betrifft, nach der Größe der Festlichkeit richten. Je größer das Fest sein soll, desto früher entsendet man sie, für Bälle und Hochzeit erfolgt die Einladung schon vierzehn Tage vorher. Jeder Karte muß links am Rande ein U.A.w.g. (Um Antwort wird gebeten) beigefügt sein.

Erhält die junge Dame selbst solche Einladung zu einem Fest, hat sie aus Rücksicht für die sie Einladenden möglichst bald darauf zu antworten. Lehnt sie die Einladung ab, ist es schicklich, daß sie ihr Bedauern darüber in einigen schriftlichen Worten ausspricht und den Grund ihrer Weigerung angibt. In einer Visite, welche sie später in dem Hause macht, in welchem man sie einlud, hat sie dann ihre Entschuldigung zu wiederholen und ihr Bedauern auch mündlich auszudrücken, z.B.:

»Wie unendlich leid that es mir, daß ich nicht das Vergnügen haben konnte, Ihrer freundlichen Einladung Folge zu leisten, da aber Papa an dem Tage selbst Gäste bei sich sah, war es mir unmöglich, das Haus zu verlassen.«

»Sie haben mir doch mein Ablehnen nicht übel genommen? Es that mir aufrichtig leid, nicht bei Ihnen sein zu können, aber sie wissen bereits, was mich davon abhielt.« –

Es ist unhöflich, in jemand zu dringen, daß er unsere Einladung annehme, wir können ihm wohl zeigen, daß wir seine Gegenwart wünschen, müssen aber sein Nichterscheinen und die Gründe dafür anerkennen, und es darf unser Wunsch die höfliche Einladung nicht übersteigen. Junge Mädchen versehen es häufig in diesen Vorsichtsmaßregeln, sehen in dem Nichterscheinen einer Person eine Mißachtung und verursachen durch nicht wiederholte Einladung einen Bruch in der Freundschaft. Erfolgt indes eine ablehnende Antwort mehreremal hintereinander, ohne daß ganz triftige Beweggründe dazu vorliegen, wie z.B. eine Krankheit, so muß man annehmen, daß der Eingeladene nicht kommen will, und ihn nicht wieder auffordern. Ebenso taktlos, wie das Aufdrängen einer Einladung ist, würde es aber auch sein, wenn wir ein Ablehnen und Nichtkommen eines dritten ganz mit Stillschweigen übergehen wollten.[91]

Sobald wir nach demselben mit ihm zusammentreffen, müssen wir ihm unser Bedauern darüber aussprechen:

»Es hat mir recht leid gethan, liebes Fräulein, Sie neulich nicht bei uns zu sehen.«

»Papa und ich bedauerten es unendlich, als wir Ihre Absage erhielten.«

Nur den allernächsten Freunden gegenüber darf man sich eine Einladung auf einer Postkarte erlauben. Ebenso indiskret ist es, auf derselben etwas zu schreiben, was nur für die Empfängerin bestimmt ist, ihre nächsten Familienangelegenheiten oder Ereignisse berührt, von denen wir annehmen können, daß sie sie nicht gern in die Oeffentlichkeit hinausgesprochen haben will, denn eine offene Karte kann jeder Dienstbote lesen, ehe er sie der Herrschaft hereinbringt. Auch Glückwünsche auf Postkarten zu schreiben, ist nicht sein.

Einladungen zu kleinen Kaffee- und Theegesellschaften werden entweder durch Dienstboten mündlich und mit der Bitte um Antwort bestellt, oder der Anstand fordert es, einige freundliche Worte zu schreiben. Letzteres wird namentlich schicklich sein, wenn ein junges Mädchen ältere Damen einladet oder dies im Auftrage ihres Vaters oder ihrer Mutter thut. Sie hat dann brieflich ungefähr zu beginnen:

»Papa hat mir den angenehmen Auftrag gegeben, Sie, geehrte Frau, mit Ihrer lieben Familie auf morgen abend zu einer Tasse Thee freundlichst einzuladen.«

»Im Auftrage meiner Mama beehre ich mich, Sie, verehrteste Frau, um Ihren uns so sehr lieben Besuch zu bitten.

Ehe die geladenen Gäste erscheinen, ist es schön, wenn alles geordnet und in Bereitschaft gestellt ist, was zur Bewirtung gebraucht wird, denn es ist nicht schicklich, sobald dieselben erschienen sind, sie immer wieder zu verlassen oder von den Dienstboten herausgerufen zu werden. Auf die Hilfe ihres Dienstpersonals verlasse die junge Dame sich nur dann ausschließlich, wenn sie dasselbe schon in solchen Fällen geprüft hat, ist dies nicht geschehen, so überschaue sie selbst mit prüfendem Blick die vorhergegangenen Einrichtungen, überzeuge sich, daß nichts fehlt, daß alles, was zur Behaglichkeit der Gäste erforderlich, bereit ist. Ein[92] dunkler Korridor muß rechtzeitig erhellt werden, damit die Ankommenden nicht bei dem Ablegen ihrer Garderobe umherzutasten brauchen, Stühle zum Ausruhen, ein Tischchen, ein Spiegel sollen darin nicht fehlen, letzterer womöglich in hellem Licht, weil mancher der Gäste seine Toilette darin ordnen will. Bei größeren Gesellschaften ist es rücksichtsvoll, im Aus- und Ankleidezimmer ein Kissen mit Stecknadeln, etwa auch Kamm und Bürste hinzulegen.

Das aufwartende Dienstmädchen erscheine in sauberem Anzuge mit tadellos weißer Schürze, es sei dazu angewiesen, den Gästen die Thür zu öffnen, ihnen beim Abnehmen der Mäntel und Hüte behilflich zu sein. Die junge Dame selbst richte ihre häusliche Toilette geschmackvoll, aber so einfach ein, daß keiner der Kommenden etwa die Beschämung habe, ihr gegenüber zu wenig geputzt zu sein. Man kann als Tochter des Hauses wohl die einfachste, aber niemals die geschmückteste sein, es sei denn bei der Feier eines besonderen Festes, der eigenen Verlobung, Polterabend u.s.w.; da ist eine Ausnahme natürlich gestattet.

Im Winter müssen Gesellschaftszimmer, welche nicht täglich bewohnt werden, mehrere Tage vorher gelüstet und geheizt werden, damit sich reine Luft und angenehme Wärme darin verbreiten, welche sehr viel zum Wohlbehagen der Gäste beitragen. Es ist rücksichtslos, von seinen Gästen zu verlangen, daß sie frieren, aber man hüte sich ebensosehr vor Ueberheizung der Oefen. Namentlich bei Abend verbreiten Lampen und Kronleuchter größere Wärme, und es ist sehr unangenehm für die Wirtin, wenn sie ihre Gäste durch Hitze leiden sieht.

Auf die zierliche und geschmackvolle Einrichtung einer Tafel kommt es bei einer Gesellschaft hauptsächlich an. Man berechne vorher die Zahl der Eingeladenen und stelle die Plätze an der Tafel nicht zu eng, damit sie beim Sitzen, Essen und Sprechen nicht behindert sind, auch muß der Raum zum Herumreichen der Speisen für die Dienstboten ein gehöriger sein, sie vorher vor Ungeschick beim Präsentieren gewarnt und darauf aufmerksam gemacht werden, daß sie sich stillschweigend verhalten, keinen der Gäste nötigen, oder[93] ein Gespräch mit ihm anfangen. Soviel Stühle nebeneinander stehen können, soviel Personen haben ohne Beengung an der Tafel Platz. –

Da es von großer Wichtigkeit für die Unterhaltung der Gäste ist, daß diejenigen Personen nebeneinander oder doch nahe sitzen, welche sich entweder kennen oder doch in irgend einer Beziehung zu einander stehen, welche sie schneller ein Gesprächsthema anknüpfen läßt, so ist es bei einer größeren Gesellschaft sehr ratsam, vorher Tischkarten zu schreiben und sie jedem Gast auf das Couvert zu legen. Man wetteifert jetzt in der Zierlichkeit dieser Karten, und es ist eine hübsche Handarbeit und eine Aufmerksamkeit für die Gäste, wenn die junge Wirtin dieselben mit kleinen Sträußchen und Kränzchen getrockneter Feldblumen verziert, welche zwischen Löschpapier gepreßt und dann mit Gummi arabikum bestrichen und aufgeklebt werden.

In die Mitte der Tafel gehört der Kuchen oder ein schöner Tafelaufsatz, Lampen und Lichte, Schalen mit Früchten, Blumen in Gläsern und schöne Blattpflanzen in Töpfen, Salat und verschiedene Kompotts werden zur Ausschmückung symmetrisch verteilt; nach jeder Speise müssen die Teller gewechselt werden, zu süßen Speisen, welche auf andere Gerichte folgen, gehören besondere Löffel, auch ist es schicklich, wenn man Messer und Gabel wechselt nach dem Genuß von Fischspeisen oder saueren Saucen. –

Ist die junge Dame selbst ein Gast an der Tafel, hat sie nicht die Pflichten der Wirtin, nicht für die Einrichtung und Beaufsichtigung des Ganzen zu sorgen, dafür aber andere Regeln des wohlanständigen Benehmens zu beobachten.

Nachdem sie mit den anderen Gästen an der Tafel Platz genommen hat, fange sie nicht zuerst mit dem Essen an, dies würde aussehen, als sei sie sehr verhungert und hätte die Zeit des Essens nicht erwarten können; sie beginne erst dann zu essen, wenn es die anderen, die Respektspersonen, thun, rühre nicht zu lange mit dem Löffel in der Suppe, und esse auch nicht so langsam, daß beim Wechseln der Teller auf sie gewartet werden muß. Beim Herumreichen der Schüsseln darf sie nicht lange wählen, dies sähe aus, als wolle sie sich das beste Stück aussuchen. Nie nehme sie aus der Schüssel etwas mit ihrer eigenen schon[94] gebrauchten Gabel, sondern ergreife diejenige, welche auf der Schüssel liegt. Präsentieren die Wirte oder der Tischnachbar ihr selbst ein Gericht, lasse sie dieselben nicht lange warten und sei ihnen beim Halten der Schüssel behilflich, während sie davon nimmt. Auch das Essen selbst erfordert Geschicklichkeit, auch dabei kann durch schlechte Manieren sich jemand lästig und unbeliebt machen. Den Mund zu voll zu nehmen, so daß man am Sprechen gehindert ist, in den Suppenteller oder die Tasse zu pusten, Knochen oder Fischgräten mit den Händen anzufassen, Kartoffelschalen auf das Tischtuch zu legen, sind Unarten, welche gegen den seinen Anstand verstoßen; es ist auch nicht anständig, sich von jedem Gericht zweimal zu nehmen, sich sehr viel davon auf den Teller zu füllen, und noch mehr als bei dem Essen, soll die junge Dame im Trinken vorsichtig sein und niemals so viel Wein oder Bier genießen, daß sie davon erregt erscheint. Männern verzeiht man dies, aber gesitteten Damen gereicht es zur Schande, wenn sie sich durch aufregende Getränke erhitzen und ihre Stimmung durch lautes Lachen und Sprechen verraten.

Die Pflicht der Wirtin ist es wiederum, die leeren Gläser ihrer Gäste zu füllen, sie sorge dafür, daß bei Tische nichts vermißt wird und dadurch nicht Verstöße gegen den guten Ton und die Ordnung des Hauses vorkommen. Ein Weißbrötchen soll auf jedem Teller liegen, auf dem Tisch stehe eine Karaffe mit frischem Wasser, eine Schale mit feingestoßenem Zucker, damit, wenn jemand seinen Wein damit mischen will, sich beides vorfindet. Ist die junge Dame genötigt, von den Gerichten, die auf dem Tische sich befinden, vorzulegen oder einen Kuchen zu zerschneiden, muß dies reinlich, vorsichtig und mit Anstand geschehen; schwieriger ist es schon für sie, einen Braten regelrecht zu zerlegen, dasselbe muß erst gelernt werden, und es gehört ein gutes, recht scharfes Messer dazu. Versteht sie sich nicht darauf, sollte sie lieber mit freundlicher Bitte einen Gast um diese Gefälligkeit ersuchen, ehe sie selbst sich dabei unbehilflich benimmt.

Wünscht sie, an der Tafel sitzend, von einem ferner stehenden Gerichte etwas zu haben, bittet sie leise und höflich den Nachbar oder die Bedienung, es herüber zu reichen, sie lange niemals mit dem Arm selbst über die Tafel hinweg oder über den Teller ihrer Tischnachbarn vorbei.[95]

Ist sie so unvorsichtig gewesen, etwas umzustoßen und dadurch das Tischtuch zu beflecken, oder gar etwas zu zerbrechen, wird sie gut thun, in einer großen Gesellschaft so wenig wie möglich ein Aufsehen davon zu machen und erst nach beendigter Tafel sich bei der Wirtin höflichst zu entschuldigen, in kleinerem Kreise ist sogleich eine freundliche Bitte um Vergebung gut angebracht.

Ist die junge Dame selbst die Wirtin und begegnet einem der Gäste solch Mißgeschick, darf sie kein saueres, mißvergnügtes Gesicht dazu machen, selbst wenn ihr das blütenweiße Tischtuch oder der zerbrochene Gegenstand sehr leid thut, erfordert es die Artigkeit, daß sie dies nicht zeigt, und im Gegenteil der Beschämung des Gastes darüber durch freundliche, ermutigende Worte zu Hilfe kommt.

Beim Aufstehen vom Tische ist es noch in vielen Familien Sitte, sich eine »gesegnete Mahlzeit« zu wünschen. Junge Mädchen suchen alsdann Wirt und Wirtin, auch die sich in der Gesellschaft befindenden älteren Personen auf und begleiten den Wunsch mit einem graziösen Knicks oder einer Verbeugung.

Nicht allein in der Anordnung einer größeren Festtafel, auch bei einer kleinen Gesellschaft, auch in der Einrichtung des Kaffee- oder Theetisches wird eine junge Dame ihren richtigen taktvollen Blick, ihren seinen Geschmack entwickeln können, der sich in kleinen Aufmerksamkeiten und zarter Rücksichtnahme für ihre Gäste so leicht verrät. Sie trage Sorge, daß der geliebte Mokkatrank den Gästen heiß gereicht werde, daß auch die etwas später erscheinenden Gäste ihn nicht abgekühlt erhalten, ebenso muß der Thee seine gehörige Temperatur und Stärke haben; im Winter die Tassen selbst etwas zu erwärmen, ist angemessen. Das Dienstmädchen soll angewiesen sein, stets den Gästen an der linken Seite zu präsentieren, den älteren oder vornehmsten Damen zuerst.

Das Brettchen, auf welches man Sahne und Zucker, für den Thee auch Rum oder Arrak stellt, wie das größere Brett, auf dem die Tassen herumgereicht werden, sei mit einem zierlichen Deckchen belegt; zu jeder Tasse gehört auf den Kaffeetisch ein Teller mit daraufliegender kleiner Serviette, auf den Theetisch, sobald mit ihm zugleich das Abendbrot verbunden ist, rechts vom Teller das Bänkchen mit dem daraufliegenden[96] Messer und der Gabel. Nachdem das Essen beendet und das Geschirr fortgeräumt worden, ist es schicklich, mit dazu passender Bürste und kleinem Schippchen die Krümchen von der Tischdecke zu entfernen, sobald man an demselben Tische sitzen bleibt.

Der Gast darf kein Getränk in die Untertasse gießen und daraus genießen, die Wirtin soll Tassen und Schüsseln niemals bis an den Rand füllen. Es gibt so viel äußerlich unbedeutend erscheinende Aufmerksamkeiten, welche, sobald eine junge Dame die Pflichten der Wirtin zu erfüllen hat, ihren zarten Sinn, ihren Geschmack verraten, möchte sie dieselben nicht für zu gering halten, sie nicht verschmähen; sie kann durch dieselben, welche den aufmerksamen Blicken ihrer Gäste nicht entgehen, sich sehr in die Gunst derselben setzen, kann ganz prosaische Gegenstände dadurch verschönen und durch sie ihren Schönheitssinn bekunden. Ein mit Geschmack und Zierlichkeit ausgeschmückter Salat kann ein kleines Kunstwerk sein, ein mit Petersilie ausgestatteter Fisch macht einen hübschen Eindruck, wie nett lassen sich Radieschen mit ihren roten Früchten, den frischen Blättern daran kranzförmig auf dem Teller ordnen, wie schön wird der Flamri oder der Reis à la Malta mit Apfelsinenscheiben, dunkelroten eingemachten Hagebutten und anderen buntfarbenen Zuckerfrüchten belegt. Frische Blumen auf den Tisch zu setzen, kleine Sträußchen den besonders verehrten oder auch allen lieben Gästen auf die Teller zu legen, sollte, besonders auf dem Lande, wo der Garten und die Wiesen ja die schönsten Blumen spenden, keine junge Dame versäumen. Der Gast schließt von solchen Aufmerksamkeiten auf die Sinnigkeit und den zarten Takt der Wirtin, und eine äußerlich zierlich aussehende Speise schmeckt ihm noch einmal so gut.[97]

Quelle:
Ernst, Clara: Der Jungfrau feines und taktvolles Benehmen im häuslichen, gesellschaftlichen und öffentlichen Leben. Mülheim 3[o.J.]., S. 90-98.
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