§. [252] 236.

Die Arzneigabe in diesem Falle wird am zweckmässigsten und hülfreichsten gleich, oder doch sehr bald nach Beendigung des Anfalls, sobald sich der Kranke einigermassen davon wieder erholt hat, gegeben; da hat sie Zeit, alle ihr möglichen Veränderungen des Organisms zur Gesundheit zu bewirken, ohne Sturm und ohne heftigen Angriff; während die Wirkung einer gleich vor dem Paroxysm gereichten, auch noch so specifisch angemessenen Arznei mit der natürlichen Krankheits-Erneuerung zusammentrifft, und eine solche Gegenwirkung im Organism, einen so heftigen Widerstreit veranlasst, dass ein solcher Angriff wenigstens viel Kräfte raubt, wo nicht gar das Leben in Gefahr setzt125. Giebt man aber die Arznei gleich nach Beendigung des Anfalls, das ist, zu der Zeit, wo die fieberfreieste Zwischenzeit eingetreten ist, und ehe, auch nur von weitem, der künftige Paroxysm sich wieder vorbereitet, so ist die Lebenskraft des Organisms in möglichst guter Verfassung, von dem Heilmittel sich ruhig verändern und so in den Gesundheitszustand versetzen zu lassen.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Organon der Heilkunst. Dresden, Leipzig 51833, S. 252.
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