§. [275] 263.

Zwar geht das Verlangen des acut Kranken an Genüssen und Getränken grösstentheils auf palliative Erleichterungsdinge; sie sind aber nicht eigentlich arzneilicher Art und bloss einer Art Bedürfniss angemessen. Die geringen Hindernisse, welche diese, in mässigen Schranken gehaltene Befriedigung etwa der gründlichen Entfernung der Krankheit in den Weg legen könnte133, werden von der Kraft der homöopathisch passenden Arznei und der durch sie entfesselten Lebenskraft, so wie durch die vom sehnlich Verlangte erfolgte Erquickung, reichlich[275] wieder gut gemacht und überwogen. Eben so muss auch in acuten Krankheiten die Temperatur des Zimmers und die Wärme oder Kühle der Bedeckungen ganz nach dem Wunsche des Kranken eingerichtet werden. Alle geistige Anstrengungen, so wie alle Gemüths-Erschütterungen desselben sind von ihm entfernt zu halten.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Organon der Heilkunst. Dresden, Leipzig 51833, S. 275-276.
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