§. [132] 60.

Entstehen nun diese, vom antipathischen Gebrauche der Arzneien sehr natürlich zu erwartenden, übeln Folgen, so weiss sich der gewöhnliche Arzt dadurch, wie er glaubt, zu helfen, dass er, bei jeder erneueten Verschlimmerung, eine verstärktere Gabe des Mittels reicht, wovon dann ebenfalls nur kurzdauernde Beschwichtigung und bei dann noch mehr nöthiger, immer höherer Steigerung des Palliativs, entweder ein anderes, grösseres Uebel, oder oft gar Lebensgefahr und Tod erfolgt, nie aber Heilung eines etwas älteren oder alten Uebels.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Organon der Heilkunst. Dresden, Leipzig 51833, S. 132.
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