[224] Haselwurzel.

[224] (Die geistige Tinctur der trocknen Wurzel oder der mit Weingeist gemischte Saft des ganzen Krautes von Asarum europaeum.)


Selbst wenn die gewöhnlichen Aerzte eigends, wie selten, sich bemühten, die Kräfte der einfachen Arzneisubstanzen zu probiren, wie nachlässig sie auch da zu Werke gegangen sind, sieht man, nächst andern Beispielen, auch an den Arbeiten von Coste und Willemet, welche in ihrer Preisabhandlung: Essais sur quelques plantes indigenes (Nancy 1778.) unter andern auch die Haselwurzel wollen ausgeprüft haben. Und was sahen sie dann von ihr in ihren eigends damit angestellten Versuchen? Nichts von allen den hier unten folgenden, so merkwürdigen Symptomen dieser Wurzel, als dass sie, zu 28 bis 40 Granen eingegeben, fünf bis sechsmaliges Erbrechen gemacht habe. Aber welches besondere, und mit welchen gefährlichen Zufällen begleitete Erbrechen? Hievon kein Wort. Ferner, dass einem Lastträger 48 Gran eingegeben, starke Kolikschmerzen und heftiges Erbrechen und Purgiren zuwege gebracht haben, was sie durch ein Klystier von Milch besänftigen mussten. Und desshalb soll, wie sie wähnen, diese Wurzel mit der Ipekakuanha gleichwirkend[225] seyn? Und weiter hätte sie gar nichts zuwege gebracht? Und diess wäre denn alle von ihr zu erwartende Heilsamkeit? Wie nachlässig muss man in einer so wichtigen Sache zu Werke gehen, wenn man weiter nichts will gesehen, nichts weiter von ihr beobachtet und keinen heilsamern Gebrauch von ihr entdeckt haben!

Nein! die Haselwurzel ist so wenig als Brechmittel statt der Ipekakuanha zu gebrauchen (welche sonst auch noch weit andere Veränderungen im menschlichen Befinden hervorbringt), als viele andere Substanzen, die, in Uebermenge eingenommen, ebenfalls durch gewaltsames Erbrechen von der Natur ausgestossen werden, wie Arsenik, schwefelsaurer Zink, essigsaures Kupfer, Weissniesswurzel u.s.w. Sind denn alle diese, im Uebermasse gefährliches Erbrechen erregenden, Substanzen bloss desswegen in der Natur vorhanden, damit wir sie als Brechmittel gebrauchen sollen? Welche Kurzsichtigkeit, welche gefährliche Oberflächlichkeit! Und diess sage ich nicht bloss von Coste und Willemet, sondern über alle unsere gewöhnlichen (Nicht-) Beobachter ist die selbe Klage zu führen. Mutato nomine de te fabula narratur. Sie wollen von allen Arzneisubstanzen fast nichts, als Ausleerungen durch Schweiss, Harn, Stuhl, u.s.w. sehen und gesehen haben, weil sie immer materielle Krankkeitsstoffe, die fast nie existiren, ausfegen wollen und nie anders heilen zu können wähnen.

Wenn man das, was die genannten Männer von ihrem Lastträger nur so hingeworfen, als sey es nichts, weil er nicht auf der Stelle starb, erzählen und das, was man in den unten folgenden Beobachtungen liest, zusammen nimmt, so wird es sehr wahrscheinlich, dass diese Wurzel, in der Gabe so weit erhöht, dass sie jene, den Saburralisten so beliebte[226] Ausleerung von oben zuwege bringen kann, zugleich die Menschen in die augenscheinlichste Lebensgefahr versetzt und sie so, wie Wedel sah, zuweilen auch wirklich tödtet. Das wäre also ein herrliches, höchlich anzupreisendes Mittel, die (eingebildete) Magenunreinigkeit wegzubringen mit keinem andern Nachtheile, – als offenbarer Lebensgefahr! Es sey fern, dass wir mit unsern kranken Menschenbrüdern so barbarisch umgehen sollten.

Nein! zu weit edlern Absichten schuf der gütige Erhalter des Lebens diese Wurzel. Natürliches, krankhaftes Erbrechen mit ähnlichen, drohenden Zufällen, wie die von Asarum, begleitet, mit der kleinsten Gabe der äusserst verdünnten Haselwurzeltinctur zu tilgen, diess sey der erste edle Gebrauch, den wir von ihr zu machen haben – gerade das Gegentheil von jenem mörderischen Missbrauche, wozu man sie empfahl in grosser Gabe als Brechmittel.

Was sie aber noch ausserdem für homöopathische Hülfe leisten könne, besagen ihre übrigen, hier folgenden Symptome, die für den denkenden Arzt keiner Erläuterung, keiner Hinweisung auf damit zu heilende Krankheitsfälle bedürfen.

Der homöopathische Arzt, welcher das gerade Gegentheil von dem thut, was die gewöhnliche Arzneischule bisher mit sich brachte, weiss einen wohlthätigern Gebrauch von diesen mächtigen Gaben Gottes zu machen; er missbraucht sie nie zu solchen revolutionären, halsbrechenden Umstürzungen der Menschennatur; selbst die Hausthiere sollten billig mit solchen Grausamkeiten, die man Pferdecuren nennt, verschont werden.

Nein, der Schöpfer wollte, dass wir durch die kleinsten und daher nie Gefahr bringenden Gaben kräftiger Arzneien die grossen Krankheiten von ähnlichen Symptomen (homöopathisch) besiegen lernen[227] möchten. Nicht desshalb erschuf er sie in Menge, dass wir, ohne Hülfe zu bringen, mit grossen Gaben dem edlen Menschengeschlechte Schaden zufügen sollten, wie bei dem gewöhnlichen allopathischen Curiren geschieht. Diese Substanzen haben von der Natur noch weit andere Zwecke und Bestimmungen erhalten, die wir nur noch nicht alle kennen, um derentwillen sie in Menge geschaffen wurden; sie bringt nichts für einen einzigen Zweck hervor; nein! vielfach ist die Bestimmung ihrer vielnützigen Erzeugnisse. Und wenn sie dann dabei auch als Arznei dienen, so kann uns der Vorrath derselben in der Natur doch unmöglich berechtigen, sie in grossen Gaben bei Krankheiten zu missbrauchen. So hat z.B. der Arsenik gewiss noch grossen andern Nutzen in der Haushaltung Gottes, da wir von den mehren hundert Centnern, die das sächsische Erzgebirge allein davon hervorbringen kann, nur einen unbedeutend kleinen Theil zur Arznei brauchen können, wenn wir ihn wohlthätig anwenden wollen.

Die Haselwurzel soll, nach Coste und Willemet, an dem Essig ein Antidot finden. Kampfer scheint wenigstens wirksam zu seyn, Nachtheile ihrer Anwendung am unrechten Orte oder in grossen Gaben zu besänftigen.

Ein Quatrilliontel eines Grans (als verdünnte Auflösung) scheint von der geistigen Tinctur und vom frisch ausgepressten und mit gleichen Theilen Weingeist vermischten Safte die quintillionfache Verdünnung zu einem Tropfen oder vielmehr zu einem sehr kleinen Theile eines solchen Tropfens) die beste Gabe zu homöopathischem Gebrauche zu seyn.[228]

Haselwurzel.

Stuhl weisslich grau und aschfarben, obenauf wie Blutschleim.

(Ein Ziehen in der Harnröhre.)

(Heftiges Niessen.)

Sehr kurzer Athem (die Nacht).

5. (Zornig und böse vor dem Husten.)

Viel Schleimauswurf durch Raksen und Husten.

(Beim Anfange des Hustens ist das Athmen so pfeifend.)

Ein Ziehen in die Finger, Abends beim Liegen im Bette.

Ein Ziehen im Knie.

10. Ein Ziehen in den Kniekehlflechsen, Abends beim Liegen im Bette.

(Glucksen in der Kniekehle.)

Ein Ziehen in die Fusszehen, Abends beim Liegen im Bette.

(Eine Nacht um die andere unruhiger Schlaf; er kann nicht gut einschlafen.)

Abends, im Bette, eine Wallung im Blute, die ihn hinderte einzuschlafen, zwei Stunden lang.

15. Abends im Bette, gleich nach dem Niederlegen, Schweiss.

Melancholische Verdriesslichkeit.[229]

Beobachtungen Andrer.

Schwindel, wie von einem gelinden Rausche, beim Aufstehen vom Sitze und Herumgehen (nach 10 Minuten) (Ernst Stapf, in einem Briefe).

Er bemerkt die Gegenstände um sich her nicht (Carl Franz, in einem Aufsatze).

Gedankenzustand, wie wenn man eben einschläft; ein allmähliges Verschwinden der Gedanken (Franz, a.a.O.).

Gedanken so überspannt, dass sie ganz verschwinden (Franz, a.a.O.).

(5) Er ist ganz dumm im Kopfe und hat zu nichts Lust (Leopold Rückert, in einem Aufsatze).

Unfähigkeit zu jeder Arbeit und es geht ihm nichts vonstatten; die Geisteskräfte fehlen (vor jedem Erbrechen, nachher etwas leichter); überhaupt fehlt ihm der Verstand die ganze Arzneikrankheit hindurch (Rückert, a.a.O.).

Empfindung von Schwindel, als stände er nicht recht sicher Abends (n. 4 Tagen) (Rückert, a.a.O.).

Eingenommenheit, wie Dummheit des ganzen Kopfs, mit Spannen in der Gegend der Ohren (Rückert, a.a.O.).

Früh, beim Aufstehen, düselig im Kopfe, mit Kopfweh in der linken Stirne (n. 22 St.) (Stapf, a.a.O.).

(10) Wenn er mit dem Kopfe arbeiten und nachdenken will, so ist sogleich der Gedankenmangel wieder da und der ziehende Druck in der Stirne, so dass er gleich aufhören muss (Rückert, a.a.O.).

So oft er ein wenig nachdenken will, erhöhen sich die Kopfbeschwerden und die Brechübelkeit merklich; er muss eilends alle Gedanken fahren lassen, die ihn ohnehin zu nichts führen können, da er ganz dumm ist (Rückert, a.a.O.).

Drückendes, wüste machendes, dumpfes Kopfweh in der Stirne, wie wenn man zu früh aus dem Schlafe geweckt worden ist (Stapf, a.a.O.).[230]

Dumpfer Kopfschmerz (n. 1/2 St.) (Chr. G. Hornburg, in einem Aufsatze).

Kopfschmerz, wie Eingenommenheit in der linken Schläfe, darauf unter den Seitenbeinen, zuletzt im Hinterhaupte (Hornburg, a.a.O.).

(15) Eingenommenheit des Kopfs, weniger fühlbar beim Gehen, mehr beim Sitzen, und Drücken in den Augen, wie mit einer stumpfen Spitze, von innen heraus, besonders unter dem rechten Augenlide (n. 1/4 St.) (Franz, a.a.O.).

Spannend schmerzhafte Eingenommenheit des Kopfs (Stapf, a.a.O.).

Der Kopf ist schwer und eingenommen, zugleich Druck über der Pfeilnath, wie wenn er berauscht wäre (n. 3 St.) (Stapf, a.a.O.).

Der Kopf wird schwer, als wäre etwas Wackelndes oder Wankendes darin, das, je nachdem man ihn biegt, vor- oder rückwärts, seine Schwere zu erkennen giebt (Franz, a.a.O.).

Druck im Gehirne, meist nach vorne (n. 3/4 St.) (Rückert, a.a.O.).

(20) Drücken im linken Hinterkopfe, das sich nach dem Seitenkopfe zieht (n. 3 Minuten) (Stapf, a.a.O.).

Herauspressender Druck an beiden Kopfseiten (Rückert, a.a.O.).

Sehr empfindlicher Kopfschmerz in der linken Schläfe und hinter den Ohren, wie Zusammenpressen, der beim Gehen und Schütteln des Kopfs heftiger, beim Sitzen aber gelinder wird (n. 12 St.) (Stapf, a.a.O.).

Druck über den grössten Theil des Gehirns von aussen nach innen (n. 23/4 St.) (Rückert, a.a.O.).

Druck im Gehirne auf einer Stelle des Vorderkopfs, von oben nach unten, wie mit einem Steine (n. 1/4 St.) (Rückert, a.a.O.).

(25) Heftiger Druck in der Stirne, herabwärtsziehend auf die Augen, welche dann thränen (n. 21/4 St.) (Rückert, a.a.O.).[231]

Mit verschiedenen Gefühlen gemischter Druck hie und da im Gehirne (Rückert, a.a.O.).

Gefühl von abwechselnd starkem Drucke in der Stirne, von oben nach unten (Rückert, a.a.O.).

Drückender Schmerz in den Schläfen, besonders der linken (Franz, a.a.O.).

Scharf drückender Kopfschmerz über der Nasenwurzel (Franz, a.a.O.).

(30) Reissender, drückender Schmerz in der linken Schläfe (Stapf, a.a.O.).

Heftiger, ziehender Druck im Gehirne unter der Stirne (beim Brechwürgen jedesmal erhöhet) (Rückert, a.a.O.).

Ziehendes Kopfweh, als wollte es in die Schläfe hineinziehen (Mittags); im Freien und beim Liegen scheint sich's zu mindern (Stapf, a.a.O.).

Ein (betäubendes) Ziehen bald hie, bald da im Gehirne, im Ohre und im Nacken (Stapf, a.a.O.).

Wenn er sich gebückt hat und sich wieder aufrichtet, einige Secunden lang, zerreissender Kopfschmerz in der Stirne (Rückert, a.a.O.).

(35) Reissender, pulsartig klopfender Schmerz in der Stirne (Rückert, a.a.O.).

Früh, beim Aufstehen aus dem Bette, klopfender Schmerz in der Stirne (n. 24 St.) (Rückert, a.a.O.).

Durch Vorbücken wird klopfender Kopfschmerz in der Stirne erregt (Rückert, a.a.O.).

Er fühlt im Hinterhaupte, späterhin durch den ganzen Körper, den Schlag der Arterien (Rückert, a.a.O.).

Spannen der ganzen Kopfhaut, so dass er die Haare (schmerzhaft) fühlt (Rückert, a.a.O.).

(40) Mit feinen Stichen beginnendes Jücken unter der linken Schläfe (Franz, a.a.O.).

Eine Kälteempfindung auf einer kleinen Stelle der linken Kopfseite, ein Paar Zolle über dem Ohre (Stapf, a.a.O.).

Kriebeln unter dem obern Lide, besonders des linken Auges (Franz, a.a.O.).[232]

Das obere linke Augenlid ist etwas geschwollen, das Auge kann nicht viel Lesen vertragen (Rückert, a.a.O.).

Zucken des untern Lides des rechten Auges (Franz, a.a.O.).

(45) Gefühl von Zucken im linken obern Augenlide von innen nach aussen, anfallsweise, doch bloss, wenn er das Augenlid still hält; sobald er es aber aufzieht, um etwas zu sehen, so vergeht es gleich (n. 9 St.) (Rückert, a.a.O.).

Im äussern Augenwinkel des rechten Auges ein Kältegefühl, wie von einem kalten Hauche (Stapf, a.a.O.).

Sobald er die Augen zum Lesen braucht entsteht in jedem ein Gefühl, als würde es auseinander gepresst (Rückert, a, a.O.).

Druck im linken Auge (Stapf, a.a.O.).

Pulsmässig reissender Schmerz im Innern des rechten Auges (n. 11/2 St.) (Rückert, a.a.O.).

(50) Gefühl von Trockenheit und Ziehen in den Augen (Rückert, a.a.O.).

Trocknes Brennen in den Augenlidern und den innern Augenwinkeln, vorzüglich im linken Auge (Stapf, a.a.O.).

Schmerzhaftes Trockenheitsgefühl im innern Auge (Stapf, a.a.O.).

Wärmegefühl und leiser Druck in den Augen; sie haben viel von ihrem Glanze verloren und sehen matter aus (Rückert, a.a.O.).

Verdunkelung der Augen (n. 1/4 St.) (Franz, a.a.O.).

(55) Das ganze rechte äussere Ohr ist heiss anzufühlen, oft wiederkehrend in der ganzen Arzneikrankheit (Rückert, a.a.O.).

Gefühl von Wärme an der Mündung des rechten Gehörganges und Empfindung, als wäre ein dünnes Fell darüber (n. 1/2 St.) (Rückert, a.a.O.).

Dumpfes Brausen im linken Ohre, wie Sturmwind von Weitem; im rechten, helles Singen (Franz, a.a.O.).

Im Ohre, sowohl äusserlich, als innerlich, eine[233] zwängende Empfindung, wie Ohrenzwang (Hornburg, a.a.O.).

Brücken hinter und unter dem linken Ohre (Hornburg, a.a.O.).

(60) Beim Biegen des Kopfs auf die linke Seite ein Schmerz, als wäre von allzuheftiger Anstrengung ein Bund Muskelfasern aus seiner Lage gekommen, der sich über die linke Schläfe und hinter dem Ohre nach der linken Schulter verbreitet, und nach dem Tacte des Pulses bei seiner Erhöhung sich vermehrt und bei seiner Senkung nachlässt (Stapf, a.a.O.).

Fortwährender Schmerz von Druck und Spannen auf der Mündung des Gehörganges (Rückert, a.a.O.).

Im linken Ohre eine nach aussen und innen zu bemerkbare Empfindung, als zögen sich die Ohrknorpel zusammen (Hornburg, a.a.O.).

Vermindertes Gehör des linken Ohres, wie wenn man es mit der Hand zuhielte; es ist, als wären die Knorpel näher zusammengetreten, oder als stäke Baumwolle in den Ohren (Franz, a.a.O.).

Es deuchtet ihm wie ein Fell über den rechten Gehörgang gespannt (sogleich) (Rückert, a.a.O.).

(65) Eine Empfindung im äussern Gehörgange, als wäre die Oeffnung vor dem Trommelfelle verkleistert (Hornburg, a.a.O.).

Vor beiden Ohren ist es ihm, als wären sie verstopft (Franz, a.a.O.).

Er hört auf dem rechten Ohre schlechter, als auf dem linken (n. 1 St.) (Rückert, a.a.O.).

Es ist ihm wie ein Fell vor der Mündung des Gehörganges, mit Gefühl, als würde er zusammengedrückt (n. 1/4 St.) (Rückert, a.a.O.).

Ueber dem rechten äussern Gehörgang ist wie ein Fell gespannt, und ein spannender Druck darin – sieben Tage lang fast ununterbrochen; doch beim Froste stets heftiger (Rückert, a.a.O.).

(70) Das Gefühl von Spannen und Druck auf dem[234] rechten Gehörgange lässt fast nie nach, und erstreckt sich dann auch auf den rechten Unterkiefer, wobei, wenn es heftig ist, häufigerer, kalt deuchtender Speichel von der rechten Seite in den Mund fliesst (n. 1/2 St.) (Rückert, a.a.O.).

Brennend stechender Schmerz an der linken Wange (Franz, a.a.O.).

Gefühl von Wärme in der linken Backe (n. 4 St.) (Stapf, a.a.O.).

Gefühl von Wärme in den Backen (n. 10 St.) (Rückert, a.a.O.).

Beim Waschen des Gesichts mit kaltem Wasser vergingen Schwindel, Kopfweh, Brennen auf der Zunge und im Munde, Zusammenziehen der linken Halsmuskeln und die Mattigkeit in den Knieen, kamen aber nach dem Abtrocknen wieder (Stapf, a.a.O.).

(75) Feines Stechen an der rechten Wange (Franz, a.a.O.).

Am linken Backen ein mit sanften, aber spitzigen Stössen begleiteter zusammenziehender Schmerz, bei ziehendem Schmerze im dritten Backzahne (Franz, a.a.O.).

Erregt in der Nase1 Abgang blutigen Schleims (Murray, Appar. med. III. S. 519.).

Trockenheit des Innern der Unterlippe (Franz, a.a.O.).

Ein Kältegefühl, wie kühler Hauch in den obern Vorderzähnen (Stapf, a.a.O.).

(80) Empfindung in der linken Reihe Zähne, als ob sie hohl wären (Hornburg, a.a.O.)

Schneidender Schmerz mit Klamm am Unterkiefergelenke (Franz, a.a.O.).

Es läuft viel kühler Speichel im Munde zusammen (Stapf, a.a.O.).

Oefteres Gefühl von Zusammenziehen im innern Munde, wodurch Zusammenfluss wässerigen Speichels entsteht (Rückert, a.a.O.).[235]

Der Speichel im Munde scheint ganz zäh zu seyn (n. 24 St.) (Rückert, a.a.O.).

(85) Der Speichel war beim Auswerfen brennend heiss im Munde (n. 1/2 St.) (Stapf, a.a.O.).

Weiss belegte Zunge (n. 26 St.) (Rückert, a.a.O.).

Eine beissende Empfindung auf der Zunge, und dem Zahnfleische (Stapf, a.a.O.).

Gefühl von Brennen quer über die Mitte der Zunge weg, dann Brennen und Trockenheit im ganzen Munde (n. 20 Minuten) (Stapf, a.a.O.).

Schleim im Munde, mit süsslich fadem Geschmacke (Franz, a.a.O.).

(90) Geschmack im Munde, wie von verdorbenem Magen (Rückert, a.a.O.).

Tabakrauchen schmeckt nicht (Rückert, a.a.O.).

Der Tabak schmeckt beim Rauchen bitter (Franz, a.a.O.).

Brod schmeckt bitter (Rückert, a.a.O.).

Das trocken genossene Brod schmeckt bitter (Abends) (Franz, a.a.O.).

(95) Trockenheit des Halses, mit Stechen (Franz, a.a.O.).

Kratzen im Halse (Stapf, a.a.O.).

Im Halse so zäher Schleim, dass er ihn nicht herauszubringen oder auszuraksen vermochte, acht Tage lang (Rückert, a.a.O.).

Das Schlingen ist erschwert, wie durch Halsdrüsengeschwulst (Rückert, a.a.O.).

Schlucksen (n. 11/2 St.) (Rückert, a.a.O. – Hornburg, a.a.O.).

(100) Früher Hunger (Franz, a.a.O.).

Häufiges Aufstossen (Rückert, a.a.O. – Hornburg, a.a.O.).

Häufiges, leeres Aufstossen (Stapf, a.a.O.).

Beim Gehen im Freien ein Aufsteigen, wie von Luft, aus dem Magen, und wie es zum Munde herauskam, musste er ein paar Mal gähnen, dann eine Stunde lang leeres Aufstossen und reichlicher Blähungsabgang (Stapf, a.a.O.).[236]

Unvollkommnes Aufstossen bis an den obern Theil der Brust (Franz, a.a.O.).

(105) Uebelkeits-Schütteln (Rückert, a.a.O.).

Uebelkeit (n. 1 St.) (Hornburg, a.a.O.).

Allgemeine Unbehaglichkeit und Uebelkeit (Rückert, a.a.O.).

Uebelkeit und Ekel mit Schauder (sogleich) ( Franz, a.a.O.).

Fortwährende Uebelkeit und Brecherlichkeit im Rachen (Rückert, a.a.O.).

(110) Brechübelkeit, mit Drücken in der Stirne, wobei viel Wasser im Munde zusammenläuft (Rückert, a.a.O.).

Leeres Brechwürgen, wobei ihm das Wasser im Munde zusammenläuft (n. 1/2, 11/2 St.) (Rückert, a.a.O.).

Das Brechwürgen wird um desto heftiger, je öfter es kommt; die Augen treten voll Wasser (Rückert, a.a.O.).

Beim Brechwürgen sind alle Zufälle erhöhet, nur die Dummheit des Kopfs lässt nach (Rückert, a.a.O.).

Erbrechen (eine Stunde nach dem ersten Würgen) mit grosser Anstrengung des Magens, in fünf, sechs Absätzen, jedesmal, als sollte der Kopf in der Gegend der Ohren zersprengt werden; es kommt nur wenig grünlicher, etwas säuerlicher Magensaft heraus (n. 11/2 St.) (Rückert, a.a.O.).

(115) Erbrechen mit grosser Angst (J.B.v. Helmont, Pharmac. mod. §. 47.).

Erbrechen, Durchfall – Tod (G.W. Wedel, Amoenit. mat. med. S. 240.).

Erbrechen mit grosser Anstrengung und heftigem Drucke auf den Magen; die Brechanstrengung nimmt ihm den Athem, fast bis zum Ersticken, und doch kommt nichts als ein säuerliches Wasser heraus (n. 21/4 St.) (Rückert, a.a.O.).

Erbrechen, mit Gefühl von Anstrengung des Magens und heftigem Zusammendrücken in der[237] Oberbauchgegend und gleicher Empfindung im Kopfe (n. 21/4 St.) (Rückert, a.a.O.).

Es bleibt immer einige Uebelkeit im Magen, mit Unlust, Gefühl von Kopflosigkeit und Trägheit (Rückert, a.a.O.).

(120) (Nach dem Erbrechen, Linderung der Kopfbeschwerden) (Rückert, a.a.O.).

Vollheit im Magen, mit Hunger (Franz, a.a.O.).

Kneipen im Magen (n. 11/2 St.) (Hornburg, a.a.O.).

Gelindes Kneipen im Magen oder gleich darüber (Franz, a.a.O.).

Im Magen ein Druck, wie mit einer stumpfen Spitze (Hornburg, a.a.O.).

(125) Beschwerlicher Druck auf die Herzgrube, welcher macht, dass er nicht einmal fühlt, ob er hungert oder nicht – den ganzen Tag (Rückert, a.a.O.).

Harter Druck auf die Magengegend und Herzgrube, zwei Tage nach einander (Rückert, a.a.O.).

Druck auf die Magengegend beim Einathmen (Rückert, a.a.O.).

Gefühl von Zusammenschnürung in der Gegend des Zwerchfells (Rückert, a.a.O.).

Von Zeit zu Zeit scharfes Schneiden im Oberbauche herum, was nach Abgang einer Blähung jedesmal nachlässt (Rückert, a.a.O.).

(130) Schneiden im Oberbauche (n. 2 St.) (Rückert, a.a.O.).

Ungeheure Kolik und Erbrechen (Coste und Willemet, in Samml. br. Abh. f. pr. A. IV. 2.).

Vollheit im Unterleibe, und doch dabei Appetit und Hunger (Franz, a.a.O.).

Weichlichkeit im Unterleibe, nebst wiederholtem, drückendem Kopfweh längs der Kronnath (n. 8 St.) (Stapf, a.a.O.).

Es geht ihm schmerzlos und still im Leibe herum (Stapf, a.a.O.).

(135) Schnappen der Blähungen im Unterleibe, die nicht fortgingen (Franz, a.a.O.).

Druck im Unterleibe (Rückert, a.a.O.).[238]

Gefühl von Druck und schmerzlichem Pressen auf der linken Seite des Unterbauchs, bei Bewegung bemerkbar (Rückert, a.a.O.).

Einzelne schmerzhafte Empfindungen in der linken Seite des Unterleibes, schief unter dem Nabel (Stapf, a.a.O.).

Vor dem Stuhlgange Schneiden im Bauche und scharfe Stiche im Mastdarme von oben nach unten (früh) (Rückert, a.a.O.).

(140) Es drängt ihn (11/2 Stunde nach dem ersten Stuhlgange) eilends zu Stuhle, mit Schneiden im Unterbauche und Mastdarme vor und während des (weichern) Stuhlgangs (Rückert, a.a.O.).

Stuhl in harten, kleinen Stücken (Rückert, a.a.O.).

Der gewohnte Frühstuhlgang blieb etliche Stunden länger aus und dann war es wenig, eigelb (schleimig) und in einem dünnen Zuge (Stapf, a.a.O.).

Durchfall (Coste und Willemet, a.a.O.).

Durchfälliger, zähschleimiger, gleichsam harziger Stuhl; es gehen Madenwürmer in ganzen Zotten Schleim ab, wohl 6 Tage lang (Stapf, a.a.O.).

(145) Drücken auf die Harnblase, während und nach dem Harnen (Franz, a.a.O.).

Beständiger Drang zum Uriniren (Franz, a.a.O.).

Ein wilder, empfindlicher Schmerz im linken Schoosse, welcher schnell durch die Harnröhre in die Eichel fuhr und in derselben einen schründenden, zusammenziehenden, heftigen, innerlichen Schmerz eine lange Zeit unterhielt (Stapf, a.a.O.).

Unzeitige Geburt, Abtreibung der Frucht (Ray, hist. univ. plant. I.).


(Stockschnupfen; das linke Nasenloch ist verstopft) (Stapf, a.a.O.).

(150) Es läuft in der Nase wie ein Kitzel (wie vom galvanischen Säurepol), der nach vergeblichem Drängen ein Niessen und ein Auslaufen heller Feuchtigkeit erzeugt (Stapf, a.a.O.).[239]

Gefühl, als wenn der Athem und der Speichel heiss wären, ohne dass jedoch der Mund Trockenheitsgefühl hat (Rückert, a.a.O.).

Mehrmaliges Husten wegen Schleims auf der Brust, welcher vorher in den Hals steigt und schweres Athmen und zuletzt Husten verursacht, mit Auswurf (Franz, a.a.O.).

Das Einathmen macht einen Reiz im Halse, welcher Husten erregt (Rückert, a.a.O.).

Kurzer Athem; es schnürt ihm den Hals zu und erregt Hüsteln (Rückert, a.a.O.).

(155) Stumpfer, den Athem hemmender Stich, ganz tief, wie in der linken Lunge, bei jedem Einathmen (n. 15 St.) (Rückert, a.a.O.).

Er kann nur kurz und ruckweise athmen, wegen Stichen und Zusammenschnüren der Kehle; dem Zusammenschnüren half das Hüsteln auf kurze Zeit ab (Rückert, a.a.O.).

Stumpfer Stich links neben der Herzgrube (n. 9 St.) (Rückert, a.a.O.).

Im rechten Lungenflügel Stiche beim Einathmen (n. 12 St.) (Rückert, a.a.O.).

Häufige, stumpfe Stiche in beiden Lungen, beim Einathmen, acht Tage lang (Rückert, a.a.O.).

(160) Stiche auf der Brust beim Athemholen (n. 24 St.) (Rückert, a.a.O.).

Wenn er nur ein wenig tief athmet, sogleich stumpfe Stiche in beiden Lungen (Rückert, a.a.O.).

Gefühl von Druck auf der ganzen Brust (Rückert, a.a.O.).

In der Gegend der letzten Ribben ein scharfer Druck, wie mit einem Messerrücken (Hornburg, a.a.O.).

In der rechten Brustseite ein starkes, nachdrückliches, tactmässiges Pressen (n. 11/2 St.) (Hornburg, a.a.O.).

(165) Sichtbares Zucken und Palpitiren in den Muskeln der Gegend des Schlüsselbeins (Hornburg, a.a.O.).[240]

Dehnender Schmerz in der linken Seite (n. 3/4 St.) (Franz, a.a.O.).

Gefühl, wie von Zusammenschnürung des linken Lungenflügels mit einer Schnure oder Drath, wie ein Zerschneiden (Rückert, a.a.O.).

Schmerz in beiden Lungen rings herum, als würden sie mit einem scharfen Drath zusammengeschnürt (Rückert, a.a.O.).

In der rechten Brust eine brennende Empfindung, mehr nach aussen, als nach innen (Hornburg, a.a.O.).

(170) Brennender Schmerz mit Stechen im Kreuze, während des Sitzens (Franz, a.a.O.).

Von dem einen Beckenkamm bis zum andern, über das Rückgrat, Schmerz, als würde das Muskelfleisch nach aussen gerissen, in reissenden Rucken, beim Gehen (Hornburg, a.a.O.).

Lähmungsschmerz, wie zerschlagen, im Rücken, so lange er aufgerichtet bleibt, steht oder sitzt und nicht Hegt (Rückert, a.a.O.).

Zerschlagenheitsschmerz im Rücken (Rückert, a.a.O.).

Stumpfe Stiche unter den Schulterblättern (Rückert, a.a.O.).

(175) Am innern Rande des rechten Schulterblattes ein Schmerz, wie von Stoss oder Schlag, vorzüglich bei Berührung und Einwärtsziehen des Schulterblattes bemerkbar (n. 25 St.) (Stapf, a.a.O.).

Schmerz links im Nacken, wie wenn durch allzuheftige Anstrengung ein Bund Muskelfasern aus ihrer Lage gekommen wäre, der sich dann über den Kopf und die Schultern verbreitet (n. 6 St.) (Stapf, a.a.O.).

Lähmiger Schmerz in einem der Nackenmuskeln, wie zerschlagen, bei Bewegung des Halses (Rückert, a.a.O.).

An den Muskeln des Nackens Empfindung, wie von einer allzu engen Halsbinde, und als würde mit einer stumpfen Schneide daraufgedrückt (Franz, a.a.O.).[241]

Schweregefühl am Halse und Empfindung, als würden Muskeln durch Binden zusammengedrückt (Hornburg, a.a.O.).

(180) Krampfhaftes Zusammenziehen der linken Halsmuskeln, nebst sichtbarer Biegung des Kopfs auf diese Seite (Stapf, a.a.O.).

Heftig reissende Stiche in beiden Schultern, bei Bewegung und Ruhe (Rückert, a.a.O.).

In der Achselhöhle, wie in den Achseldrüsen, ein schnell entstehender stumpfer Schmerz (Stapf, a.a.O.).

Ein Druck in der linken Achselhöhle, wie mit einem rauhen Holze (Hornburg, a.a.O.).

Unter der rechten Achselhöhle, nach vorne zu, ein Jücken, wie von einem Flohstiche (Franz, a.a.O.).

(185) Schmerz in der Achsel, wie verrenkt, bei Bewegung des Arms (Franz, a.a.O.).

Am dreieckigen Muskel des Oberarms ein zusammenziehend spannender Schmerz, wenn man die Hand auf den Tisch legt, und auch wenn man sie da liegen lässt (Franz, a.a.O.).

Lähmungsschwäche im Arme (Rückert, a, a.O.).

Er kann den Arm nicht lange ohne Beschwerden und Ermattungsgefühl auf dem Tische liegend erhalten; hängt aber der Arm herab, so fühlt er nichts (Rückert, a.a.O.).

Drückendes Reissen im linken Arme in allen Lagen (Rückert, a.a.O.).

(190) Ziehend lähmiger Schmerz im linken Handgelenke (Stapf, a.a.O.).

Schneller, ziehend brennender Schmerz von der Handwurzel durch den Daumen und die Zeigefinger (n. 3 St.) (Hornburg, a.a.O.).

Von Zeit zu Zeit zuckend reissende Schmerzen in den Ober- und Untergliedmassen (Rückert, a.a.O.).

Zerschlagenheitsgefühl und zuweilen überhingehendes[242] schmerzhaftes Reissen in den Ober- und Untergliedmassen (Rückert, a.a.O.).

Schmerzhafte Empfindung an der Hüfte (Franz, a.a.O.).

(195) In der rechten Hüfte ein stumpfes Drücken (Hornburg, a.a.O.).

Im linken Schenkelkopfe und weiterhin, vorzüglich, beim Gehen, ein (ziehend spannender) Schmerz (Stapf, a.a.O.).

In den Hüften ein ziehend drückender Schmerz (beim Gehen) (Hornburg, a.a.O.).

Beim Gehen oder Bewegen nach dem Sitzen, so wie beim Befühlen, ein dumpfer Schmerz im Hüftgelenke und in der Mitte des Oberschenkels (Stapf, a.a.O.).

Empfindung vom rechten Hüftgelenke an bis in's Knie, als wollte das Glied einschlafen (Stapf, a.a.O.).

(200) Wenn er auftritt, thut es im Hüftgelenke und in der Mitte des Oberschenkels heftig weh und der Fuss ist davon wie gelähmt; er kann nicht recht auftreten (Stapf, a.a.O.).

Jählinger, wühlender Schmerz in den obern Muskeln des linken Oberschenkels (Franz, a.a.O.).

Reissend stechender Schmerz im linken Oberschenkel (Rückert, a.a.O.).

Krampfartiges Zusammenziehen der Muskeln des rechten Oberschenkels, nahe am Knie, welches durch Ausstrecken des Beins nachlässt (Franz, a.a.O.).

Heftige, reissende Stiche in den Knieen, bei Bewegung und Ruhe (Rückert, a.a.O.).

(205) Müdigkeit der Schenkel beim Treppensteigen, viele Tage lang (Rückert, a.a.O.).

Mattigkeitsgefühl in den Schenkeln, als hätte er sich durch den Schlaf nicht ausgeruht (Rückert, a.a.O.).

Gefühl von Mattigkeit in den Knieen, mit sichtbarem Schwanken beim Gehen, wenn er nicht[243] recht auf sich Acht gab (n. 15 Minuten) (Stapf, a.a.O.).

Mattigkeit und Zerschlagenheit der Schenkel und Kniee, wie bei dem Anfalle eines Wechselfiebers (Rückert, a.a.O.).

Unruhe im linken Kniegelenke, die zur Bewegung antreibt (n. 1/2 St.) (Franz, a.a.O.).

(210) Oberhalb der rechten Kniekehle ein Druck, wie mit etwas Hartem, Stumpfem (Hornburg, a.a.O.).

Der linke Unterschenkel ist wie eingeschlafen, und der Unterfuss wie in grosser Kälte gefühllos und wie todt und abgestorben (Franz, a.a.O.).

Sichtbares Zucken und Palpitiren in den Wadenmuskeln (Hornburg, a.a.O.).

Im linken Schienbeine Empfindung, wie von Zerschlagenheit (Hornburg, a.a.O.).

Im Fussblatte schnell hinstechende Schmerzen (n. 31/2 St.) (Hornburg, a.a.O.).

(215) (An beiden Füssen schmerzen die kleinen Zehen wie erfroren (Stapf, a.a.O.).

Ueberempfindlichkeit aller Nerven: wenn er nur daran denkt (und diess muss er unaufhörlich), dass Jemand mit der Fingerspitze oder dem Fingernagel auf Leinwand oder dergleichen leise kratzen könne, so durchschaudert ihn ein höchst widriges Gefühl, das auch alle seine Gedanken und Verrichtungen auf Augenblicke hemmt (n. 11 St.) (Rückert, a.a.O.).

Nach dem Mittagsessen grosse Müdigkeit (Stapf, a.a.O.).

Alle Nachmittage grosse Mattigkeit und immerwährendes Gähnen (Rückert, a.a.O.).

Trägheit, Langsamkeit und Unlust zu aller Arbeit (Rückert, a.a.O.).

(220) Allgemeines Gefühl von Mattigkeit und bisweilen Zerschlagenheit (Rückert, a.a.O.).

Leichtigkeit in allen Gliedern: er weiss gar nicht, dass er einen Körper hat (Franz, a.a.O.).

Beim Spazieren in freier Luft verging der Kopfschmerz,[244] das Hitzgefühl im Backen und die schläfrige Verdriesslichkeit (Stapf, a.a.O.).

Er glaubt beim Gehen in der Luft zu schweben, wie ein vollendeter Geist (Franz, a.a.O.).

Häufiges Gähnen (Rückert, a.a.O.).

(225) Er wird gegen Abend so schwach, mit Brecherlichkeit, dass, wenn er sich im Sitzen aufrichtet, es ist, als wenn er augenblicklich erliegen und sterben sollte, er muss sich durchaus zu Bette legen (Rückert, a.a.O.).

Sehr grosse Tagesschläfrigkeit (n. 12, 13, 14 Tagen) (Rückert, a.a.O.).

Schläfrigkeit, Verdriesslichkeit (Stapf, a.a.O.).

Während des Schlafs, im linken Fussrücken, ein so heftiges Stechen, dass er träumte, er bekäme während des Auflegens eines Cantharidenpflasters einen Stich; beim Erwachen fühlte er nichts (Hornburg, a.a.O.).

Die Nacht ärgerliche und verdriessliche Träume von Beschämungen u.s.w. (Franz, a.a. O).

(230) Schütteln über den ganzen Körper (sogleich) (Franz, a.a.O.).

Leiser Schauder über den Körper (n. 1/2, 11/2 St.) (Rückert, a.a.O.).

Schauder (mit Ekel- und Uebelkeit) (sogleich) (Franz, a.a.O.).

Ein Frösteln im Rücken (welches beim Beissen auf eine harte Brodrinde plötzlich entstand) (Stapf, a.a.O.).

Frösteln und Frostigkeit, ohne Durst (Rückert, a.a.O.).

(235) Ununterbrochener Frost, Gänsehaut; Hände und Gesicht kalt, Bläue des Gesichts (Rückert, a.a.O.).

Die Hände sind eiskalt, die Arme aber und der übrige Körper warm, aber doch mit Gänsehaut bedeckt, und er friert heftig (Rückert, a.a.O.).

Abends Schüttelfrost, mit ungeheurer Mattigkeit, vorzüglich in den Knieen und dem Kreuze, ohne Durst; die Hände sind kalt, der übrige Körper[245] aber gewöhnlich warm, die Stirne hingegen heiss (Rückert, a.a.O.).

Frösteln, mit Hitze im Gesichte (Rückert, a.a.O.).

Den ganzen Tag Frostigkeit: wenn er still sitzt oder liegt und sich zugedeckt hält, empfindet er nichts (als ein Wehthun der Augen, Druck in der Stirne und auf der Herzgrube, und zuweilen äussere Hitze); wenn er sich aber in der Stube auch noch so wenig bewegt, oder ohne Bewegung sich der freien Luft aussetzt, friert er entsetzlich, fast ganz ohne Durst; wenn er aber draussen stark geht, oder von da in die warme Stube kommt, oder wenn er sich in der Stube durch starkes Reden erwärmt, oder nach dem Mittagsessen, so wie beim Liegen im warmen Bette, fühlt er sich wie gesund und von gehöriger Wärme, hat auch wohl etwas Hitze mit Bierdurst (Rückert, a.a.O.).

(240) Beim Trinken Frost (Rückert, a.a.O.).

Kalte Empfindung am Körper, als wehe ihn ein kalter Wind an; dabei war er kalt anzufühlen, fast stets mit aufgelaufener Gänsehaut, nach einigen Stunden wiederkehrende, etwas erhöhete Wärme (Nachmittags), bei schleimigem Munde, Trockenheit im Halse und Durst; hierauf eine ähnliche Kälte, und Abends (eine Stunde vor Schlafengehen), abermals erhöhte Wärme, die im Bette fortdauert, wobei er die Hände entblössen muss, ebenfalls mit grosser Trockenheit am Gaumen (Franz, a.a.O.).

Den ganzen Tag Fieber: Vormittags Frost, der weder bei Bewegung in freier Luft, noch durch Wärme von aussen nachlässt; nach dem Mittagsschlafe äusseres Hitzgefühl mit innern Frostschaudern und mit Durst (Rückert, a.a.O.).

Wenn er nicht stark zugedeckt sitzt, oder sich rührt, sogleich Frost, nach dem Zudecken aber gleich Hitze, doch zuweilen mit Frostschaudern (Rückert, a.a.O.).

Nach Aufhören des Hitzgefühls, bei bleibender Hitze des Kopfes und des Gesichtes, kommt Frostigkeit,[246] so dass er bei der geringsten Bewegung friert (Rückert, a.a.O.).

(245) Hitze der Stirne und des Haarkopfs, der übrige Körper von gewöhnlicher Wärme, mit Frösteln und Frostigkeit ohne Durst, und starkem und schnellem Pulse (Rückert, a.a.O.).

Nach dem Frösteln, Gefühl von Hitze und wirkliche Hitze, besonders des Gesichts und der innern Handfläche, wobei sich die Beschwerden im Ohre erneuern (Rückert, a.a.O.).

Wärmegefühl, als wollte Schweiss ausbrechen (n. 4 St.) (Rückert, a.a.O.).

Ungewöhnliche Wärme des Körpers, den ganzen Tag (n. 24 St.) (Franz, a.a.O.).

Gelinder Schweiss bloss am Oberkörper und an den Obergliedmassen (Hornburg, a.a.O.).

(250) Starker Nachtschweiss (Rückert, a.a.O.).

Warmer Schweiss, selbst beim Stillsitzen (Rückert, a.a.O.).

Er schwitzt sehr leicht, bei geringer Veranlassung (Rückert, a.a.O.).

Weinerliche Traurigkeit und Aengstlichkeit (Stapf, a.a.O.).

Grosse Lustigkeit (n. 6 bis 12 St.), mit der bisweilen Stille, ja selbst Trübsinn auf einige Augenblicke abwechselt (Rückert, a.a.O.).

Fußnoten

1 In die Nase geschnupft.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Reine Arzneimittellehre. Bd. 3, Dresden, Leipzig 21825, S. 224-247.
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