d) Familienbesuche.

[52] Bei gleichgesinnten Familien bildet sich bald ein familiärer Verkehr heraus, d. h. man besucht sich ungezwungen, unangemeldet, ohne jede Förmlichkeit.

Auf eins habt aber acht. Es gibt ein Sprichwort: »Wenn die Freundschaft am dicksten ist, dann ist sie dicht vor dem Ende!«

Auch Familienbesuche darf man nicht übertreiben, sonst werden sie schließlich lästig. Wenn man sich tagtäglich sehen würde, hätte man sich rein gar nichts mehr zu erzählen und mitzuteilen. Es kann dann ganz plötzlich zu einem bedauerlichen Bruch der Freundschaft kommen. Darum: Willst du was gelten – mache dich selten!

Quelle:
Schütte, Carl: Willst du erfahren was sich ziemt? Caputh-Potsdam [o. J.], S. 52-53.
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