Festen des Vereins Berliner Künstler.

[43] Wer um keinen Preis Menzel und Begas sehen möchte, der besuche diese in ihrer Art einzigen Feste.

Auf den Festen der Presse und Schriftsteller bitte man niemals einen Zeitungsverleger und die Gefälligkeit, seine besten Mitarbeiter zu zeigen. Denn er würde dann auf mehrere Inserenten hinweisen, die er allein für seine besten Mitarbeiter hält, weil sie ihre Beiträge zeilenweis bezahlen.

Alle diese Feste besitzen eine reiche Einnahmequelle, welche den Namen Tombola hat. Zu derselben haben, wie die bereits erwähnten sämtlichen Blätter versichern, viele Künstler eine große Anzahl hervorragender Werke beigesteuert. Die Niete kostet nur eine Mark. Dafür kann man die ausgestellten hervorragenden Werke ansehen. So kostet also die Niete nichts.

Wer Glück hat, kaufe ein Los. Der Pechvogel unterlasse es, denn es könnte doch sein, er habe einmal Glück. Alsdann gewinnt er sicher eine größere Photographie, die ihn während des ganzen Festes belästigt, bis sie ihm endlich abhanden kommt.[43]

Auf


Quelle:
Stettenheim, Julius: Der moderne Knigge. Berlin 41906, Bd. I, S. 43-44.
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