Ammi

Ammi Semen.
Ammi Semen.

[47] Ammi.

Ammi, vel semen Ameos, teutsch, Ammi, oder Ammeysamen, ist ein zarter, schier gantz runder Samen, stehet als wie Sandkörnlein, grau und braun, schmeckt und riecht gar würtzhaftig, fast wie Thymian oder Wohlgemuth. Der beste wird uns von Alexandria oder aus Candia überbracht, woselbst das Gewächse wächset, welches ziemlich hoch ist und ästig, Ammioselinum Tab. sive Ammi vulgare Dod. genannt. Die Aeste tragen auf ihren Spitzen Kronen mit kleinen weissen Blümlein besetzet, wornach die Samen folgen. Die Wurtzel ist dick. In Franckreich[47] wird es zwar auch gebauet, allein der Samen davon ist bey weiten nicht so gut, als wie der Candiotische.

Den Ammisamen soll man erwehlen, welcher recht frisch und vollkommen, gantz rein, soviel nur möglich, starck riechet, und etwas bitter schmecket. Er führt viel starckes Oel und flüchtiges Saltz.

Er zertheilet, eröffnet, ist gut wider die Mutterbeschwerung, Winde und Blehungen, und dienlich für den Kopf: er widerstehet dem Gifte: und gehöret unter die vier kleinen warmen Samen.

Ammi kommt vom griechischen ἄμμος, Arena, Sand: welcher Name diesem Gewächse darum ist ertheilet worden, dieweil sein Samen wie Sandkörnlein siehet.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 47-48.
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