Azarolus

[139] Azarolus.

Azarolus, Cæs. Cast.

Mespilus aronia Dioscoridis, Dod.

Mespilus proprie dicta, quæ Tricoccos, Cord. in Dioscor.

Mespilut aronia Veterum, J.B.

Mespilus prima, Matth.

Mespilus Apii folio laciniato, C.B. Pit. Tournef.

Anthedon, Theophrasti & Plinii.

Paliurus Africana, Ruellio.

frantzösisch, Azarolier oder Azerolier.

Ist eine Mispelart, oder aber ein Baum, dessen Laub sich mit dem Petersilienkraute gut vergleichet, wiewol es ungleich grösser ist, und etwas roth wird, bevor es fällt. Seine Blüten stehen träubleinweis beysammen, und sehen grünlicht: eine iedwede bestehet aus vielen Blätterlein in Rosenform, und sitzen[139] auf einem oft zerkerbten Kelche. Wann die Blüte vergangen ist, so wird aus dem Kelche eine Frucht, die bey nahe gantz rund, fleischig, und viel kleiner ist, als eine gemeine Mispel, die hat ein Krönlein, welches die Spitzen des Kelches formiret. Zu Anfang ist die Frucht grün und hart, wenn sie aber reiffet, wird sie weich und roth, und bekommt einen süssen, gar angenehmen Geschmack: in ihrem Fleische stecken drey steinharte Kernlein. Der Baum wird in Italien, in Languedoc, und vielen andern warmen Landen mehr gezielet. Der nicht mit Fleiß gezogen wird, ist stachlicht. Die Frucht wird Azarole genennet: die führet viel Oel und Feuchtigkeit, nebst wenig saurem Saltz.

Sie ist anhaltend, stärcket den Magen, stillet das Brechen und den Durchfall, wann sie roh, oder eingemacht genossen wird.

Azarolus kommt von dem Neapolitanischen Azarolo.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 139-140.
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