Buxus

[195] Buxus.

Buxus, frantzös. Buis, oder Bouis, teutsch, Buchs, oder Buchsbaum, ist ein Strauch, davon es zweyerley Arten giebet.

Die erste wird genennet

Buxus, Brunf. Matth. Dod. J.B.

Buxus vulgaris, Trag.

Buxus arborescens, C.B. Pit. Tournef.

teutsch, hoher Buchs.

Dieser wird so hoch, als ein kleiner Baum, und der Stamm oftmahls so dicke als eines Mannes Schenckel. Sein Holtz ist harte, dicht und gelblicht. Die Blätter sind klein, länglicht und vorne rund, hart und dick, allezeit grün, glatt und gleissend, von starcken, noch ziemlich angenehmen Geruch. Die Blüten sind klein, grasgrün, und bestehen aus drey oder vier Fäslein, lassen aber keine Frucht nach sich, sondern es wächset auf eben demselben Orte, wo die Blume gestanden, eine kleine Frucht, die siehet bald als wie ein umgestürtzter Kessel mit drey Beinen. Diese Frucht ist innewendig in drey Fächlein adgetheilet, in denen Tournefort ein knorpelhaftes Wesen hat in Acht genommen, welches, wann es sich zusammen ziehet, die Samen insgemein gar weit von dem Gewächse weg zu treiben pfleget. Die Samen sind länglicht, gläntzend und braun.

Die andere Gattung wird genennet

Buxus humilis, Dod.

Buxus, foliis rotundioribus, C.B. Pit. Tournef.

Chamæpyxos, Trag. Taber. Icon.

frantzösisch, Bouis à parterre.

teutsch, kleiner, niedriger Buchs.

Diese wird über zwey bis drey Schuhe nicht hoch, breitet sich aber mit ihren vielen kleinen und dünnen Aesten sehr weit aus. Die Blätter sind viel runder, und viel grüner, als wie die am grossen Buchs, im übrigen denenselbigen gäntzlich gleich. Diese Art Buchsbaum wird sehr in den Gärten gebrauchet zu Einfassung der Luststücken. Der Buchsbaum stehet gern im schattigen und wo es bergicht ist; er bleibet Sommers und Winters immer grün: und führet viel Oel und Sal essentiale.

Das Buchsbaumholtz wird von unterschiedenen Künstlern und Handwerckern viel gebraucht, dieweil sichs wohl handthieren läst und lange dauert, dann der Wurm kommt wenig drein. Sie lassens aus Champagne, und gar aus Spanien herbringen. Es soll aber hart und dichte, auch ziemlich schwer seyn, muß sich leicht schneiden und glätten lassen, anbey blasgelbe sehen.

Es ist ein gutes Schweiß- und eröffnend Mittel: es wird auch, wiewohl selten, abgekocht gebraucht.

[195] Buxus, Griechisch πύξος, von πυκνότης, densitas, dichte, veste, weil dieses Holtz also beschaffen ist.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 195-196.
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