Cassida

[253] Cassida.

Cassida, Colum. Pit. Tournef.

Lamium peregrinum, sive Scutellaria, C.B.

Lamium astragaloides, Corn.

Scutellaria facie Teucrii, J.B.

Betonica sylvestris, Pauli, Quadramio.

Scordotis secunda, Plinii, Ponæ.

frantzösisch, Toque.

teutsch, Fleckenkraut.

Ist ein Gewächs, das einen Stengel treibt, auf anderthalben Fuß hoch, der ist gerade und viereckigt, rauch und hin und her voller Knoten, aus denen die langen, tieff eingeschnittenen Blätter entspriessen, welche weich sind und rauch, dunckelgrün, hangen an etwas langen, rauchen und weichen Stielen. Gegen die Mitten des Stengels erheben sich kleine Zweiglein, einer Hand lang, mit kleinen, schmalen und spitzigen, unzerkerbten Blätterlein besetzet, die tragen die Blüten mit einem Rachen, welche ährenweise, wie an dem Scharlach, daran stehen, gelb sehen, oder purpurfarbig, gar selten weiß. Eine jede Blüte ist ein Röhrlein, das oben in zwey labia zerspaltet ist, von denen das oberste als wie ein kleiner Helm mit ein Paar kleinen Ohren siehet, das unterste ist manchmahl ausgeschnitten. Wann die Blüte vergangen, so erscheinen vier fast gantz runde, hart und höckerigte Körner, die werden in der Capsul oder Hülse reiff, welche der Blüte zum Kelche hat gedienet, und als wie ein Kopf aussiehet, der mit einem Paret bedecket ist. Die Wurtzel sieht als wie an der Nessel aus, ist gelblicht und fasig. Es wächset[253] an bergichten, steinigten und feuchten Orten, wie auch im Holze.

Es reiniget, ist gut zu den Wunden, eröffnet und trocknet, stillet den Durchfall.

Fabius Calumna hat es deswegen Cassida genannt weil seine Samencapsel die Gestalt eines Helms führet, der auf lateinisch Cassis genennet wird.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 253-254.
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