Chamædrys

Chamædrÿs.
Chamædrÿs.

[288] Chamædrys.

Chamædrys major repens, C.B. Dod. Pit. Tournef.

Chamædris vulgo vera existimanda, J.B.

Quercula calamandrina, Schröderi.

Trissago, Matth.

Trixago, Cast.

frantzösisch, Germandrée oder petit Chêne.

teutsch, Gamanderlein, Erdweihrauch.

Ist ein kleines, niedriges Kräutlein, welches einen Hauffen Stengel treibet, etwa des halben Fusses hoch; die sind schlanck, röthlicht und wollicht. Die Blätter sind klein, stehen von einander, zwey und zwey, eines dem andern bey nahe gegen über; übrigens sind sie länglicht, veste, rauch, gezackt, als wie das Eichenlaub, von bittern Geschmack, ein wenig scharff und würtzhaftig. Die Blüten wachsen zwischen den Blättern und Stengeln heraus, langs an den Stengeln hin, sehen purpurfarbig und riechen lieblich: eine jede ist ein oben ausgeschweifftes Röhrlein, und wie ein Rachen gestalt. Wann die Blüte abgefallen, so folgen darauf vier Samenkörner, die sind fast gantz rund, und stecken in einer Hülse, welche den Samenkelch gegeben. Die Wurtzeln sind klein, holtzig und zasericht.

Dieses Kraut wächst an ungebaueten Orten, wo es steinicht und bergicht ist. Es führet viel Oel und Sal essentiale und fixum.

Es zertheilet und öffnet, treibet den Schweiß, ist gut wider die Gicht und zu den Wunden: es hebet die Verstopfungen, befördert bey Weibern die Zeit, stärckt die Gelencke, und hält die alten Schäden rein. Es wird innerlich und äusserlich gebraucht.

[288] Chamædrys kommt von χαμαὶ, humilis, niedrig, und δρῦς, eine Eiche, als ob es heissen solte eine kleine Eiche: dann das Kraut des Gamanderleins sieht wie das Eichenlaub.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 288-289.
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