Clematitis

[320] Clematitis.

Clematitis sylvestris latifolia, C.B. Pit. Tournef.

Clematis, Matth.

Clematis, seu Viorna vulgi, Lobelii, Eyst.

Vitalba, Dod.

Clematitis latifolia dentata, J.B.

Viburnum Gallorum, Bellon.

Viorna vulgi, Adv. Lob. Ger.

Atragene, Theophrasti, Ang.

Vitis nigra, Fuch. Tur.

Vitis sylvestris, Trag. Lugd.

frantzösisch, Clematite oder Herbe à gueux.

teutsch, Waldreben.

Ist ein Gewächs, welches, wie der Weinstock, dicke, rauhe Rancken treibet, die sich biegen lassen, eckigt und ästigt sind, kriechen überalle herum, und hencken sich an die nahe stehenden Gewächse und Sträucher. Seine Blätter sind breit, als wie am Epheu, an einigen Orten eingekerbet, und stehen ihrer insgemeine fünff und fünff an einem Stengel. Die Blüten wachsen Träublein- oder auch wol Kronenweise, und bestehen iedwede aus vier weissen Blätterlein in Rosenform, haben einen guten Geruch, und sitzen ohne Kelch auf weißlichten Stielgen. Wann die Blüte vergangen ist, so folget eine haarige Frucht, die ist rund, bald wie ein Köpflein, und von einem Hauffen Samen formiret. Die Wurtzel ist röthlicht und zaserig. Das gantze Gewächs hat einen scharffen, brennenden Geschmack. Es wächset an den Wegen, unter den Dornen und Gebüsche. Es wird zum binden gebrauchet: führet viel sehr scharffes Saltz und Oel.

Es zerteilet, verdünnet und zertreibet, ist gut wider die Krätze, wann es abgesotten und aufgeleget wird.

Clematitis kommt von κλῆμα, virga, eine Ruthe, weil dieses Gewächse sehr viele Ruthen treibet, als wie Rancken, die sich beugen lassen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 320.
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