Cochlearia

Cochlearia.
Cochlearia.

[325] Cochlearia.

Cochlearia Dod. J.B.

Cochlearia folio subrotundo, C.B. Pit. Tournef.

Cochlearia Batava, Ad. Lob.

Britannica, Ges. Hor.

[325] frantzösisch, Herbe aux culliers.

teutsch, Löffelkraut.

Ist ein niedriges Kraut, welches aus seiner Wurtzel Blätter treibet, die schier gantz rund und ziemlich breit sind, fleischig, bisweilen wie ein kleiner Löffel ausgehölt, grün und gleissend, und voll Saft, sitzen an eben nicht gar langen purpurfarbigen Stielen. Darzwischen erheben sich ein Hauffen Stengel, etwa zu anderthalben Fuß hoch, die sind eckigt, und röthlicht, ästig und mit kleinen länglichten Blätterlein ohne Stiel besetzet. Die Blüten sitzen nach der Länge oben an den Spitzen der Stengel, und bestehen eine jede aus vier weissen creutzweis gestellten Blätterlein: worauf die Früchte folgen, die fast rund sind und aufgeblasen, bestehen aus zwey Hülsen oder Schalen, welche dünne, schier gantz runde, braune Samen beschliessen. Die Wurtzeln sind klein, gerade, und mit einigen weissen Zäserlein umgeben. Das gantze Kraut hat einen durchdringenden Geruch, wann es zerquetschet wird, und einen scharffen Geschmack. Insgemein wächset es an solchen Orten, die an der See gelegen, und schattig sind. Es führet viel phlegma, Sal volatile und fixum.

Es ist trefflich dienlich zum Scorbut, und Miltzbeschwerung, es hebet die Verstopfungen, treibt den Urin, zertheilet den tartarischen Schleim, und den Stein, reiniget das Zahnfleisch und machet es veste, ist auch gut zu den Wunden. Man kan den Saft gebrauchen, oder es abkochen lassen.

Cochlearia kommt von cochlear, ein Löffel, dieweil die Blätter dieses Krautes gar öfters ausgehölet sind als wie ein kleiner Löffel.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 325-326.
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