Colutea

[332] Colutea.

Colutea, Fuch. Matth. Dod.

Colutea vesicaria, C.B.J.B. Pit. Tournefort.

Senna sylvestris quibusdam malè, Ges. Hor.

frantzösisch, Baguenaudier.

teutsch, Schaflinsen, welsche Linsen.

Ist ein kleines Bäumlein, oder ein ästiger Strauch, dessen Holtz inwendig hol ist, schier wie an dem Hollunder, iedoch weit härter und ohne Marck, mit einer doppelten Rinde, überzogen, die obenher aschgrau sieht und unten grün. Er träget viel Blätter, deren neun oder eilffe an einer Ribbe[332] oder Stiele sitzen, und den Sennesblättern ähnlich sehen, sind aber etwas grösser, viel weicher und rundlichter, dann sie haben vorne an dem Ende keine Spitze; sind obenher glatt und gleich, auch weit grüner, als die Sennesblätter, unten weißlicht und rauch, von bitterem Geschmack. Die Blume siehet wie an andern Hülsenfrüchten und gelb. Wann diese verfallen, so folget eine Schote oder eine häutige kleine Blase, die ist aufgeblasen und gläntzend, gemeiniglich röthlicht, bestehet aus zweyen Schalen, zwischen denen sich die vielen Samenkörner finden, die wie eine kleine Niere gestaltet sind, und gelbe sehen, bevor sie zeitig worden, hernach werden sie schier gantz schwartz, und schmecken, als wie Erbsen oder Bohnen. Dieser Baum wird in den Gärten gezogen. Blätter und Bläslein führen viel Sal essentiale.

Die Blätter und die Blasen purgiren zwar, werden aber schier gar nicht zur Artzney gebraucht.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 332-333.
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