Lapis specularis

[614] Lapis specularis.

Lapis specularis.

Alumen scajolæ.

Glacies Mariæ.

frantzösisch, Pierre speculaire oder Miroir d'ane.

teutsch, Fraueneis, Jungfernglas.

Ist ein zarter Stein, auf Crystallenart, und auch schier also gläntzend, läst sich gantz leicht zerschneiden, und in Blättlein theilen, bey nahe wie der Talck, von Farbe weiß, wie Glas. In den Steinbrüchen um Paris herum, wie zu Montmartre und zu Paßie wird seiner viel gefunden. Er wird gebrannt und Gyps davon gemacht. Zuweilen krieget man auch schwartzen, oder röthlichten, ingleichen gelben zu Gesichte, iedoch sehr selten.

Das Fraueneis dienet das Bluten zu verstellen, und zu den Brüchen: wird aber anders nicht, als äusserlich gebraucht. Bisweilen brauchen es die Weibspersonen eine weisse Haut zu machen, dann es trocknet die Flechten und die Schwinden ab.

Lapis specularis, kommt von speculare, ein Fenster, oder von speculum, ein Spiegel, dieweil von diesem Stein durchsichtige Blätter gemachet, und dieselbigen wie Gläser in die kleinen Laternen, oder auch als wie die Spiegel gebrauchet werden können.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 614.
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