Larix

Larix.
Larix.

[615] Larix.

Larix, Ger. C.B. Park. Raji Hist.

Larix folio deciduo conifera, J.B. Pit. Tournef.

frantzösisch, Meleze.

teutsch, Lerchenbaum.

Ist ein Hartzbaum, so hoch wie eine Tanne. Sein Stamm ist gantz gerade, mit einer dick und holprigen, aufgesprungenen, braunen Rinde umgeben. Die Aeste sind lang und schwanck, lassen sich gerne biegen, sind krumm und mit Blättern besetzet, welche weit schmäler und viel weicher sind, als wie die an der Fichte, stehen Büschelweise oder ungefehr zwantzig Stück auf einem Hübel, sind grün und ein wenig wolriechend. Seine Kätzlein haben einen Hauffen Spitzen, oder häutige Beutel, die sich[615] aufthun, und nichts als einen gantz zarten Staub enthalten. Die Früchte wachsen auf eben demselben Stamme, doch von den Kätzlein abgesondert, sind schier so groß, wie die Cypressennüsse, in Form eines Kegels, und bestehen aus ziemlich breiten, vorne zugestumpften Schupen, die roth und etwas purperfarbig sehen: eine iede verdeckt zwey Samen, welche auf der einen Seite mit einer Haut umwickelt sind, die wie ein Flügel, oder ein gantz zartes Blättlein siehet. Dieser Baum wächst in warmen Landen auf den Bergen. Aus seiner Schale rinnet durch die grossen drein gemachten Risse, ein flüßiges Hartz oder eine Gattung Terpentin, die wird Resina larigna, Lerchenbaumhartz genennet.

So wird auch an dem Lerchenbaum der Lerchenschwamm, Agaricus, gefunden, davon an seinem Ort gehandelt worden ist.

Aus den stärcksten Aesten oder Zweigen der Lerchenbäume, welche in grosser Menge im obern Delphinat, insonderheit um Brianson herum, zu wachsen pflegen, rinnet eine weisse, trockene Manna, welche auf lateinisch, Manna laricea, frantzösisch, Manne de Briançon, auf teutsch, Manna vom Lerchenbaum, Lerchenbaummanna, genannt wird. Sie purgiret.

Die Früchte und die Blätter des Lerchenbaumes halten an.

Das Wort Larix soll, wie man glaubet, von einem alten teutschen Worte Larch oder Larich, herkommen, welches einen Lerchenbaum bedeutete. Wie aber andere angeben, so soll es von dem Griechischen λαρὸς, suavis, lieblich, kommen, dieweil die Blätter von dem Lerchenbaum gar angenehme riechen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 615-616.
Lizenz:
Faksimiles:
615 | 616
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika