Lupinus

[663] Lupinus.

Lupinus, Brunf. Trag. Matth.

Lupinus sativus, Dod. Ger. Raji Hist.

Lupinus vulgaris, semine & flore albo sativus, J.B.

Lupinus sativus flore albo, C.B. Pit. Tournef.

Lupinus sativus albus, Park.

frantzösisch, Lupin.

teutsch, Lupinen, Feigbonen, Wolffsbonen, türckische Violen.

Ist ein Gewächs, das einen Stengel treibet, auf zwey Fuß hoch, der ist nicht eben gar zu dicke, rund und gerade, rauch, ästig, gelblichtgrün von Farbe, voll Marck, und mit Blättern besetzet, welche bis an den Stiel hinein in sieben bis acht länglichte und schmale Stück zerschnitten sind, die als wie eine offne Hand vorstellen, obenher seegrün sehen, unten weißlicht und wollig sind, und wie die Hülsenfrüchte etwas bitter schmecken. Die Blüten wachsen auf den Spitzen der Stengel und der Zweige, in Aehrengestalt, sehen wie die an den Hülsenfrüchten und weiß, sitzen auf kurtzen Stielen, und stehen eine iede auf ihrem Kelche, der wie ein zackigt Schälgen sieht. Wann die Blüten vergangen sind, so folgen platte Schoten, deren stehen viel beysammen, und sind erhaben, als wie sonst die Bonen und rauch: iede bestehet aus zwey Schalen, die beschliessen fünff oder sechs Samen, die schier gantz rund und breit sind, viel dicker als wie Erbsen, und hart, auswendig weiß, inwendig gelb, von bitteren Geschmack. Die Wurtzel ist zertheilet, hart und weiß. Dieses Gewächs wird auf dem Felde gebauet. Zur Artzney werden seine Samen gebrauchet, und eben als wie das Gewächse selbst, Lupini, Lupins, Lupinen, betittelt: die führen gar viel Oel und flüchtig Saltz.

Das Wasser von gesottenen Lupinen getruncken, treibet die Würmer aus dem Leibe: wird es äusserlich gebrauchet, so heilet es die Krätze, die Schwinden, und das jucken auf der Haut: es reiniget und trocknet. Das Mehl von Lupinen wird zu Umschlägen gebraucht, zum erweichen, zum zertheilen, und zum zeitig machen.

Lupinus kommt von Lupus, Wolff, weil die Lupine das Land verzehret, darinne sie gebauet wird, als wie der Wolff die Thiere frist, die er ertappen kan.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 663.
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