Milvus

[732] Milvus.

Milvus.

Milvius.

frantzösisch, Milan.

teutsch, Geyer.

Ist ein Raubvogel und Sperbergeschlecht, braun- schwartz oder röthlicht. Er nistet in den temperirten Landen, nähret sich vom Fleische aller Thiere, die er kan ertappen, z.E. von Hünern und von Hänen, und von Gänsen: er frist auch Früchte. Sein Flug ist trefflich schnell. Er führet viel flüchtiges Saltz und Oel.

Sein Fleisch dient zu dem bösen Wesen und zum Zipperlein. Leber und Gallen werden gut zu den Gebrechen der Augen gehalten, aufgelegt.

Sein Schmaltz ist dienlich zu den Schmertzen in Gelencken.

Sein Mist zertheilet.

In der See wird auch ein fliegender Fisch gefunden, und Milvus oder Milvago genannt, weil er als wie der Vogel Milvus oder Geyer siehet. Sein Leib ist anderthalben Schuh lang, rund und schwartz oder roth. Der Kopf ist beinigt, viereckigt, hart und höckerig, hat hinten ein Paar grosse, starcke Stacheln oder Spitzen, die er zu seinem Schutze braucht. Sein Gaumen siehet roth, und als wie eine glühende Kohle. Die Ohren oder Kieffel sind sehr lang und breit, blau oder grünlicht, mit runden lasurblauen Flecken und goldnen Tüpfeln oben drauf bestreuet. Zur Artzney wird er nicht gebraucht.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 732.
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