Moringa

[739] Moringa.

Moringa, Acostæ, Cast. Lugd. ist ein indianischer Baum an Grösse und dem Laube dem Mastixbaume gleich. Er hat wenig Aeste und sehr viel Knorren. Sein Holtz ist leichtlich zu zerbrechen: die Blätter sehen helle braungrün, schmecken schier wie Rübenkraut. Er träget eine Frucht, des Schuhes lang und dick als eine Rübe, mit acht Ecken gezieret, von einer hellen Farbe, zwischen grün und grau, inwendig voller Marck und weiß, in einen Hauffen Fächlein oder Zellen abgetheilt, darinnen kleine Samen liegen, den Ervensamen gleich, grün und sehr zart, schmecken jedoch noch viel schärffer, als die Blätter. Die Frucht wird gekocht und gegessen.

Der Baum Moringa wächset häuffig in dem gantzen Lande Malabar, langs an dem Fluß Mangate, und bringt daselbsten Früchte in Menge, die zu Marckte getragen und verkauffet werden, als wie die Bonen in Europa.

Seine Wurtzel wird für ein alexipharmacum und dienliches Mittel wider den Gift gehalten, auch wider ansteckende Kranckheiten, wider den Biß der aller vergiftigsten Schlangen und ander Ungeziefer, wider die Colica und wider den Aussatz. Sie wird innerlich und äusserlich gebraucht.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 739.
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